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Grundzüge des WLAN-Förderprogramms WiFi4EU stehen fest

Die für Telekommunikation zuständigen Minister der EU-Mitgliedsstaaten haben dem Finanzierungsvorschlag für die im September angekündigte Initiative WiFi4EU zugestimmt. Mit der Initiative sollen Behörden dabei unterstützt werden, freie WLAN-Zugänge in Zentren des öffentlichen Lebens – etwa Rathäuser, Bibliotheken, Parks und Anlagen – anzubieten. Mit dem Projekt sollen über alle EU-Mitgliedsstaaten hinweg 6000 bis 8000 Kommunen unterstützt werden.

Die nun beschlossene Finanzierung soll über das Förderprogramm Connecting Europe Facility (CEF) erfolgen. Gemeinden oder Gruppen von Gemeinden, in denen ein vergleichbares öffentliches oder privates Angebot noch nicht vorhanden ist, können darüber Gutscheine beantragen. Diese können sie dann bei Netzwerkausrüstern einreichen, die sich um eine Installation “nach dem aktuellen Stand der Technik” kümmern und dafür aus dem EU-Fördertopf bezahlt werden.

EU (Bild: Shutterstock/artjazz)

Die Gutscheine werden in der Reihenfolge des Eintreffens der Anträge vergeben. Für die Jahre 2017 bis 2019 ist eine Förderung in Höhe von insgesamt 120 Millionen Euro vorgesehen. Finanziert wird jedoch nur die Installation von WLAN-Zugängen, die laufenden Betriebskosten müssen die jeweiligen Kommunen tragen.

WiFi4EU ist Teil einer umfangreicheren Strategie, mit der die EU dafür sorgen will, dass EU-Bürger Zugang zu einer “schnellen und zuverlässigen Internetanbindung” bekommen. Dabei wird für Privathaushalte auch auf dem Land ein Anschluss mit einer Empfangsgeschwindigkeit von mindestens 100 MBit/s angestrebt, der sich auf Gigabit-Geschwindigkeit aufrüsten lässt. Beim Mobilfunk fordert die EU flächendeckende 5G-Anbindungen in allen Stadtgebieten sowie für “wichtige” Straßen- und Bahnverbindungen. Einen genauen zeitlichen Rahmen nennt sie hier jedoch nicht.

In Deutschland wird die Bahn in Kürze in allen ICE-Zügen und allen Klassen kostenlose Internetverbindungen anbieten. Das Angebot soll zum Jahreswechsel verfügbar werden. Allerdings wird die Bahn einen “Fair Use voraussetzen”: Wer ein bestimmtes Volumen überschreitet, bekommt nur noch eine gedrosselte Verbindung. Wer dann weiterhin mit hoher Geschwindigkeit surfen will, muss ein kostenpflichtiges Angebot wahrnehmen.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Redaktion

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