Deutsche sehen Digitalisierungsstau in der öffentlichen Verwaltung
Den Einsatz digitaler Technologien im öffentlichen Sektor wollten in einer repräsentativen Umfrage nur 53 Prozent der Befragten als “sehr weit” oder “ziemlich weit fortgeschritten” bezeichnen. Das sind 22 Prozentpunkte weniger als von den Befragten in Norwegen. In Frankreich und Großbritannien stuften 17 beziehungsweise elf Prozentpunkte der Teilnehmer die Lage besser ein.
Trotz zahlreicher Digitaler Agenden und Digitalisierungsoffensiven, trotz unzähliger Sonntagsreden und vielfältiger Kongresse, Gipfel und Veranstaltungen zum Thema: Der Einsatz digitaler Technologien im öffentlichen Sektor ist aus Sicht der Bevölkerung in Deutschland noch überschaubar. Zwar halten immerhin 53 Prozent der im Auftrag von Sopra Steria durch IPSOS im Zuge einer repräsentativen Studie befragten Deutschen den Einsatz digitaler Technologien im öffentlichen Sektor für “sehr weit” oder “ziemlich weit fortgeschritten”, aber diese Werte liegen weit unter denen anderer europäischer Länder. Für Norwegen, Frankreich und Großbritannien, die anderen drei Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde, liegen die Werte 22, 17 beziehungsweise elf Prozentpunkte höher.
In Deutschland sind 68 Prozent der für die Studie “Digital Government Barometer 2016” Befragten der Ansicht, Behörden sollten in der Kommunikation mit Bürgern verstärkt digitale Technologien einsetzen. Europaweit sind über vier Fünftel der Umfrageteilnehmer ohne weiteres bereit, sich an veränderte Verfahren zu gewöhnen, wenn der Einsatz digitaler Tools dies erfordert.
“Die Untersuchung zeigt unmissverständlich, dass die digitale Transformation der deutschen Verwaltung aus Sicht der Bürger im europäischen Vergleich im Rückstand ist. Die große Mehrheit der Studienteilnehmer wünscht sich eine Intensivierung staatlicher Digitalisierungsanstrengungen”, so Andreas Simon, Senior Manager bei Sopra Steria Consulting.
Bürger aller vier Länder bewerteten sehen in der Finanz- und Steuerverwaltung den höchsten Digitalisierungsgrad. Aber auch hier liegen die Einschätzungen der Norweger (89 Prozent), deren Land im Zuge einer Neuorientierung ganz erhebliche Digitalisierungsanstrengungen macht, und Franzosen (86 Prozent) deutlich über den Werten in Deutschland (65 Prozent) und Großbritannien (59 Prozent). Mit Werten zwischen 44 und 52 Prozent fällt das Urteil der Bürger über den Fortschritt der Digitalisierung im Gesundheitswesen (Deutschland 46 Prozent) dagegen recht ähnlich aus. Den geringsten Digitalisierungsgrad erkennen die Befragten in allen vier Ländern bei Justiz und Polizei (Deutschland 32 Prozent).
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Deutliche Abweichung gibt es der Studie zufolge auch bei den Bereichen, in denen nach Meinung der Bürger die Digitalisierung zuerst und am intensivsten vorangetrieben werden sollte. In Deutschland sehen etwa 46 Prozent die Digitalisierung das Meldewesen als wichtiges Projekt an. Das ist diesbezüglich der höchste Wert, die geringste Dringlichkeit sehen hier die Norweger (13 Prozent). Dafür treten sie vehement für mehr digitalisierte Prozesse im Gesundheitswesen ein (61 Prozent). Hier sehen in Deutschland mit 31 Prozent der Befragten im Ländervergleich die wenigsten dringenden Bedarf.
Als Vorteile digitaler Dienstleistungen der Verwaltung sehen die befragten generell vor allem die Zeitersparnis (46 bis 51 Prozent) sowie die Möglichkeit, Anliegen dann zu erledigen, wenn sie dazu Zeit haben (45 bis 52 Prozent).
Bei den Bedenken belegen die Deutschen wie in solchen Umfragen immer dann wieder Spitzenplätze: 38 Prozent fühlen sich nicht wohl dabei, wenn sei persönliche Daten über das Internet eingeben müssen. Nur in Großbritannien sind es mit 39 Prozent noch mehr, in Frankreich und Norwegen mit 31 und 30 Prozent deutlich weniger. Ganz vorne liegen die Deutschen (50 Prozent) dann bei den Bedenken, dass andere Personen Zugang zu ihren der Verwaltung überlassenen Daten bekommen könnten. Hier folgen Großbritannien mit 38 Prozent aber knapp dahinter, Frankreich (42Prozent) und vor allem Norwegen (35 Prozent) mit größerem Abstand.