Categories: Politik

Personalausweis: Opt-out für Online-Funktion geplant

Die bislang nur wenig genutzte eID-Funktion des Personalausweises soll nach dem Willen der Bundesregierung künftig standardmäßig aktiviert sein. Das geht aus einem vom Kabinett am Freitag beschlossenen Gesetzesentwurf hervor. Wie “Spiegel Online”, dem das Dokument vorliegt, berichtet, soll sie “in Zukunft bei jedem Ausweis automatisch und dauerhaft eingeschaltet” sein.

Der schon 2008 beschlossene “neue” Personalausweis wird seit 1. November 2010 ausgegeben. Die Online-Funktion muss bislang aktiviert werden. Das ist beim Abholen des Ausweises oder später möglich. Spiegel Online zitiert einen Sprecher des Innenministeriums, wonach bisher rund 45 Millionen Bürger Personalausweise mit eID-Funktion erhalten haben. Schätzungsweise ein Drittel habe die Online-Funktion freigeschaltet.

Personalausweis: Offenbar plant die Bundesregierung eine Opt-out für die Online-Funktion (Bild: BMI)

Einer Erhebung der GfK im vergangenen Jahr zufolge machten aber 2014 nur fünf Prozent der damals 35 Millionen Ausweisbesitzer auch tatsächlich von der Möglichkeit Gebrauch, sich via eID im Internet zu identifizieren. Für digitale Behördengänge setzten ihn immerhin 9,3 Prozent der von GfK Befragten ein, für kommerzielle Anwendungen 7,9 Prozent.

Die erstmalige Freischaltung der Funktion ist kostenlos. Der Preis für ein Lesegerät liegt zwischen 30 und 150 Euro. Allerdings begleiten die Funktion von Anfang an zum Teil gravierende Sicherheitsbedenken. Auch die für den eID-Service benötigte, kostenlose Software wies in ihrer ursprünglichen Version gravierende Sicherheitsmängel auf und musste vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nachgebessert werden.

Ausgewähltes Webinar

Praxisleitfaden für den Schutz von Unternehmen vor Ransomware

Helge Husemann, Product Marketing Manager EMEA von Malwarebytes, stellt in diesem 60-minütigen Webinar (Aufzeichnung) die neue Sicherheitslösung Malwarebytes Endpoint Protection vor. Sie enthält ein mehrstufiges Sicherheitskonzept und bietet damit einen effektiven Schutz vor modernen Bedrohungen wie WannaCry, Petya und anderen.

Nun will die Bundesregierung den Spieß umdrehen: Künftig sollen alle Personen, die die Onlinefunktion nicht freischalten wollen aktiv werden, um die Funktion sperren zu lassen. Das soll Spiegel Online zufolge über den Anruf bei einer Hotline möglich sein. Die Eingabe einer Geheimnummer soll es Nutzer auch erlauben, sich darüber zu informieren, wer ihre Daten ausliest.

Gleichzeitig will der Entwurf Anreize schaffen, damit mehr Firmen und Behörden das Zertifikat erwerben, das sie für den Einsatz der digitalen Funktionen des Personalausweises erforderlich ist. Dadurch sollen mehr Anwendungsmöglichkeiten geschaffen werden. 2015 waren es nach einem Bericht der Welt am Sonntag beispielsweise erst 55 kommerzielle und 109 behördliche Anbieter, die beim Bundesverwaltungsamt das Zertifikat erworben hatten, das sie zu einer digitalen Identitätsprüfung per nPA berechtigt. Seitdem dürfte die Zahl kaum zugenommen haben. Neu hinzugekommen ist allerdings die sogenannte “Volksverschlüsselung” von Telekom und Fraunhofer. Dabei kann die Authentifizierung mit Hilfe des elektronischen Personalausweises erfolgen. Außerdem wurden zur CeBIT Pläne vorgestellt, die Funktion bei der Abgabe der elektronischen Steuererklärung zu verwenden.

PartnerZone

Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen

Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.

Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago