Das Internet of Things(IoT) entwickelt sich, legt man den Fachdiskurs der vergangenen Monate zugrunde, zusammen mit Big Data Analytics, zum “Next Big Thing” der Informationsverarbeitung. Viele Industrieunternehmen im B2B-Geschäft grübeln noch darüber nach, wie die sie individuellen Nutzen aus der Technologie ziehen können.
Denn IoT hat schließlich nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Dazu gehören ungeklärte Fragen hinsichtlich des Dateneigentums oder die Entscheidung, wie weit Automatisierung gehen darf. Alexander Höppe, Research Director Gartner: “Der Mensch muss auch bei IoT-Implementierungen den höchsten Wert und jederzeit die Kontrolle haben.”
Die Grenzen zwischen Branchen verschwimmen durch die Technologie. Das macht einerseits neue Geschäftsmodelle möglich, erhöht aber andererseits den Komplexitätsgrad der Vernetzung mit externen Akteuren, die Zahl der Konkurrenten und auch die Sicherheitsrisiken, wenn plötzlich einst abgeschottete Systeme wie Wasser- oder Kraftwerke über das bekanntlich recht unsichere Internet erreichbar sind. Zudem verändert sich die Technologie derzeit noch rapide.
Fünf mögliche Geschäfsmodelle
Wollen Kunden mit Hilfe von IoT-technologien in neue geschäftliche Wertschöpfungsketten einsteigen, kommen dafür fünf Geschäftsmodell-Typen in Frage: die ergebnisorienterte Umwandlung von Produkten in Dienste, Remote Management als Anreicherung bisheriger Produktlösungen, ein besseres Kundenerlebnis durch die Lieferung von Updates oder Content, Datenaggregation oder Datenservices, die auf der Auswertung externer Daten beruhen – etwa Design Thinking oder Produkt-Assessment-, die Optimierung oder Überwachung eigener Assets und schließlich die vorbeugende Wartung. Besonders viel Potenzial für IoT-Projekte vermutet Gartner im produzierenden Gewerbe, in der Verwaltung, der Logistik und bei Infrastrukturdienstleistungen.
“Eine sinnvolle IoT-Initiative beginne meist mit einem Business Moment”, erklärte Höppe. In einem solchen Moment sehen Unternehmen plötzlich bisher nicht erkannte Möglichkeiten, die Grenzen von Branchen aufzubrechen und die Lücke zwischen alten und neuen Prozessen zu überbrücken.
Ein Beispiel: Ein Ventilhersteller optimierte mit IoT-Algorithmen und Augmented-Reality-Brillen zunächst seine eigene Ventilprodukton, indem er die Produktionsmaschinen und den gesamten Prozess so genau überwachte und steuerte, dass die Produktion nun nahezu fehlerfrei und optimal ausgelastet läuft. Inzwischen nutzt das Unternehmen das erworbene Wissen, um nun seinerseits andere Ventilhersteller hinsichtlich des Betriebs ihrer Produktionsanlagen zu beraten. Aus der Verbesserung interner Geschäftsprozesse wurde so eine gänzlich neue Dienstleistung mit vom Stammgeschäft losgelösten Einnahmemöglichkeiten.
Viele Dimensionen prägen ein IoT-Projekt
Gartner betont die Multidimensionalität von IoT-Projekten und rät dringend dazu, alle Dimensionen bei der Umsetzung von Projekten und Initiativen zu berücksichtigen. Gartner benennt dabei die Unternehmenskultur einschließlich Change Management, das Architekturmanagement mit seinen Anforderungen, Grundsätzen und Modellen, das Projektmanagement, das Ergebnismanagement und das Beschaffungsmanagement. Gerade am Anfang verliere man angesichts der Möglichkeiten der Technologie gelegentlich aus dem Auge, dass am Ende eine schwarze Zahl stehen sollte.
Jacobs: “Jedes IoT-Projekt braucht einen Business Case, auch wenn noch viele Plan-Annahmen ins Ungewisse gehen.” Unternehmen sollten sich deshalb ein modulares IoT-Portfolio aufbauen, dessen Assets und Ressourcen auf die jeweiligen Geschäftsziele bezogen sind und sich beliebig kombinieren lassen. Das Thema Beschaffung werde im Zusammenhang mit der IoT-Umsetzung gerne unterschätzt. “Beim Sourcing muss man mehr Risiken eingehen, beispielsweise durch agiles Sourcing.”
Das Change Management erweise sich oft als menschliches Problem. “Viele Mitarbeiter ziehen nicht ohne weiteres mit, weil mit IoT Wertschöpfungsketten verändert werden, die sie selbst aufgebaut haben und die lange gut funktionierten.” Dann gelte es, sie aus der Komfortzone zu locken.
Das Team der deutschen Gartner-Analysten bloggt für Sie auf silicon über alles, was die IT-Welt bewegt. Mit dabei sind Christian Hestermann, Frank Ridder, Bettina Tratz-Ryan, Christian Titze, Annette Zimmermann, Jörg Fritsch und Hanns Köhler-Krüner.
Üblicherweise, so Jacobs, seien IoT-Services und –Lösungen keine Monolithe, sondern würden aus unterschiedlichen Produkten zusammengestrickt – oft in Zusammenarbeit mit Kunden oder Lieferanten. Das könne durchaus zu völlig neuen Kooperationsformen führen – wenn beispielsweise Kunde und Lieferant gemeinsam ein Joint Venture gründen, um einen gemeinsam entwickelten neuen Service nun weiteren Kunden anzubieten. Deshalb lohne es sich, Partner zu suchen, die in Wertschöpfungsketten denken.
Bimodale Herangehensweise
Bei der Durchführung von IoT-Projekten empfiehlt Gartner dringend eine bimodale Herangehensweise: Konventionelle, vorhersehbare Anteile solcher Projekte könnten durchaus mit herkömmlichen Methoden und Technologien umgesetzt werden. Wo aber die Erfahrung fehle und es kaum Benchmarks gebe, weil sich alles sehr schnell ändert, solle man agile, flexible Methoden bis hin zum Design Thinking nutzen. Höppe: “Prototyp bauen, Pilot implementieren, testen, verfeinern.”
Dabei habe es keinen Sinn, sich bei der IoT-Plattform auf einen Lieferanten festzulegen. Gerade Großunternehmen brauchten vielleicht mehr als eine IoT-Plattform, um unterschiedliche Themen abzudecken. Denn die Plattformen unterscheiden sich im Detail durchaus – beispielsweise hinsichtlich der Modellierungskonventionen oder der verwendeten Standards, die wegen ihrer derzeitigen Vielfalt diese Bezeichnung eigentlich noch nicht verdienen.
In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.
Zudem benötigten die meisten Firmen, so Jacobs, beratende Hilfe von außen. “70 Prozent der Unternehmen haben das nötige Wissen nicht im Haus”, meint er. Umso wichtiger, dass das beratende Unternehmen entsprechende IoT-Meriten, möglichst aus der eigenen Branche, tatsächlich vorweisen kann.
Schließlich sei es dringend nötig, neben dem unübersichtlichen Anbietermarkt die diversen Standardisierungsansätze, veröffentlichten Best Practises, Referenzmodelle oder eventuell verfügbaren Testbeds im Auge zu behalten. “Immerhin fangen die verschiedenen Standardisierungsgremien jetzt an, ihre Modelle miteinander abzugleichen, damit die Produkte einfacher miteinander gekoppelt werden können”, sagt Jacobs.
Über IoT nachzudenken, führe zwangsläufig dazu, sich mit der Zukunft der eigenen Branche und des eigenen Unternehmens intensiv auseinanderzusetzen, um dabei vielleicht bisher unberücksichtigte Potentiale zu entdecken, die sich in neue Umsatzströme verwandeln lassen.
Wunderbar, ob Gartner schon weiss, was IoT alles ist? Der Artikel ist eine Ansammlung von Marketing-Begriffen (IoT, Industrie 4.0, bimodale IT, agile Prozesse, design thinking ...), die teilweise in nicht sinnvollen Zusammenhang oder angeblichen zwangsläufigen Zusammenhang gestellt. Hier wollen Berater möglichst viel Verwirrung stiften, um Geschäft zu generieren.
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Wunderbar, ob Gartner schon weiss, was IoT alles ist?
Der Artikel ist eine Ansammlung von Marketing-Begriffen (IoT, Industrie 4.0, bimodale IT, agile Prozesse, design thinking ...), die teilweise in nicht sinnvollen Zusammenhang oder angeblichen zwangsläufigen Zusammenhang gestellt.
Hier wollen Berater möglichst viel Verwirrung stiften, um Geschäft zu generieren.