Deutsche Telekom investiert in SD-WAN-Anbieter Aryaka

Aryaka, Anbieter von Technologie und Services für Software Defined Wide Area Networks (SD-WAN) hat in einer Serie-D-Finanzierungsrunde 45 Millionen Dollar eingenommen. Neben dem bisherigen Investor Third Point Ventures und einiger anderen, bisherigen Aryaka-Investoren, hat sich im Zuge der Finanzierungsrunde auch Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) an dem US-Start-up beteiligt.

Die Beteiligten legen Wert darauf, dass mit dem Wagniskapitalarm der Telekom nun erstmals einer der großen Telekommunikationsanbieter überhaupt als Investor in den Bereich SD-WAN-Technologie eingestiegen ist. Das lässt auf eine enge Zusammenarbeit in der Zukunft schließen. Marktbeobachter, etwa Gartner, sehen hier bislang vor allem Produktanbieter wie Silver Peak Systems, Cisco und Citrix (Netscaler-Produktreihe) gut positioniert. Weitre Anbeiter mit jeweils etwas anderem Ansatz sind die deutsche Firma Viprinet sowie das US-Unternehemn Velocloud.

Einer der Pioniere in dem Segment ist Riverbed, dass vor rund einem Jahr durch den Kauf des deutschen Spezialisten Ocedo mittelstandstaugliche Angebote hinzugekauft hat. Als Dienstleister ist bislang vor allem NTT Communications in Erscheinung getreten, das sich aber ebenso wie der Wettbewerber Colt Technology Services, der ein entsprechendes Angebot im Herbst 2016 präsentiert hat, gerade noch positioniert. Aus Sicht der Telekom ist jetzt also ein guter Zeitpunkt, sich hier zu engagieren.

Das Wertversprechen des weltweiten SD-WANs von Aryaka (Grafik: Aryaka)

Laut Pressemitteilung soll Aryaka die aktuelle Finanzierungsrunde helfen, seine “globale Reichweite erheblich zu erweitern”. Aktuell hat es eigenen Angaben zufolge über 500 Firmenkunden in 63 Ländern. Neben der Zentrale in Kalifornien gibt es Niederlassungen in Texas, Singapur, Indien und China. Mit seinem Private Network ist Aryaka aber bereits an deutlich mehr Standorten vertreten, darunter auch Frankfurt am Main und Amsterdam.

Das Unternehmen erhebt den Anspruch, dass “100 Prozent der Business-Nutzer weltweit niemals weiter als 30 Millisekunden von einem POP entfernt sind.“ Damit biete man weltweit operierenden Unternehmen mit MPLS vergleichbare Connectivity ohne das die dafür erforderliche teure Infrastruktur erworben und die aufwändige Implementierung durchgeführt werden muss.

Mehr zum Thema

Wie man gefährliche E-Mails identifiziert

Gefälschte E-Mails enthalten häufig Viren oder andere Angreifer. Oft sollen auch private und sensible Daten gestohlen werden. Anhand weniger Kriterien lassen sich gefährliche E-Mails jedoch schnell erkennen.

“Aryaka ist optimal in einem sehr großen Markt positioniert, der sich gerade am Wendepunkt von der veralteten MPLS-Technologie, hin zu Lösungen der neuen Generation befindet. Diese tragen dazu bei, weltweit nahtlos geschäftskritische Anwendungen anzubinden. Darüber hinaus hat das Management-Team von Aryaka die entscheidenden Grundlagen geschaffen, um die Versprechen ihrer SD-WAN-Technologie umzusetzen“, erklärt Robert Schwartz, Managing Partner von Third Point Ventures, in einer Pressemitteilung.

Thomas Preuss, Venture Capital Partner Europa bei DTCP, hebt darin vor allem die Fähigkeit von Aryaka hervor, “messbar höhere Leistungswerte von essenziellen Applikationen zu ermöglichen”. Genau darin sieht er nämlich Defizite heute verfügbarer Connectivity-Lösungen wie MPLS oder Internet-basierter SD-WANs.

In wichtigen Rechnezentrumsstandorten der Welt ist Aryaka bereits vertreten, nun soll die vertriebliche Expansion folgen (Grafik: Aryaka)

Zeitgleich mit dem Abschluss der Finanzierungsrunde hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass nun Aidan Cullen als Chief Financial Officer zum Management-Team gehört. Cullen war zuletzt CFO bei CliQr Technology, das vor knapp einem Jahr von Cisco übernommen wurde. Cliqr bot mit seinem Hauptprodukt CloudCenter eine Cloud-Orchestrierung an, mit der Anwenderfirmen Software im eigenen Rechenzentrum und in öffentlichen Cloud-Services installieren und über den gesamten Lifecycle verwalten können.

Kurz nach der Übernahme wurde bekannt, dass Cliqr einer der zahlreichen Firmen war, in die In-Q-Tel, die Wagniskapitalsparte des US-Geheimdiensts CIA, investiert hatte. Eine offizielle Liste gab es zuvor auf der Website von In-Q-Tel, eine Liste mit 38 weiteren Beteiligungen kam im April 2016 an die Öffentlichkeit. Zuvor war Cullen bei Gigamon sowie dem von Broadsoft gekauften Sylanto Systems und dem von Nortel übernommenen Tasman Networks.

Redaktion

Recent Posts

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

8 Stunden ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

13 Stunden ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

14 Stunden ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

1 Tag ago

Rechenzentrumsnetzwerke als Schlüssel für Desaster Recovery

Huawei Connect Paris: Innovationen rund um Data Center, Storage und IT-Sicherheit.

1 Tag ago

Cybersecurity mit KI: Strategischer Vorteil oder Sicherheitsrisiko?

Mit KI optimieren Hacker ihre Angriffsversuche. Ist CIAM eine Lösung, mit der sich Unternehmen vor…

2 Tagen ago