Systemfehler führt zu Geister-Dateien bei Dropbox

Bei einigen Dropbox-Nutzern finden sich derzeit schon vor Jahren gelöschte Dateien und Ordner wieder in ihrem Account. Berichten Betroffener zufolge sind dabei teilweise auch Daten, die sie schon vor sechs Jahren entfernt hatten. Eigentlich verspricht Dropbox Kunden ohne Abonnement Dateien 30 Tage im Papierkorb aufzubewahren. Anschließend sollten sie laut Dropbox binnen einer Frist von 60 Tagen endgültig und komplett gelöscht werden.

Bei Basic-Nutzern und Kunden mit Dropbox-Pro-Abonnement, die sich für den sogenannten erweiterten Versionsverlauf entschieden haben, liegt die Aufbewahrungsdauer für Dateien nach der Löschung durch den Nutzer bei einem Jahr. Lediglich für Business-Kunden bewahrt Dropbox die einmal gelöschten Dateien über die gesamte Laufzeit des Abonnements auf. Sie können diese Daten also jederzeit wiederherstellen.

Nach Angaben des US-Unternehmens führte nun ein Systemfehler dazu, dass Dateien und Ordner bei anderen Nutzern nicht wie zugesagt nach der Aufbewahrungsfrist tatsächlich von den Dropbox-Servern gelöscht wurden. Die Dateien seien bei dem Versuch, das Problem zu beheben, versehentlich wieder hergestellt worden.

“Ein Bug hat verhindert, dass einige Dateien und Ordner vollständig von unseren Servern gelöscht wurden, selbst nachdem Nutzer sie aus ihren Dropbox-Konten entfernt hatten”, erklärt ein Dropbox-Mitarbeiter nun in einem Foreneintrag. Die fraglichen Dateien und Ordner seien versehentlich in die Konten der Nutzer zurückgespeichert worden. “Das war unser Fehler; Ihr Konto wurde nicht gehackt.”

Für den Fehler macht Dropbox Inkonsistenzen in den Metadaten der Dateien verantwortlich. Sie seien deswegen wie die Daten von Business-Nutzern mit Abonnement behandelt und von automatischen Löschung ausgeschlossen worden. Für den Fehler hat Dropbox inzwischen einen Fix angekündigt. Allerdings sind fälschlicherweise wiederhergestellte Dateien, die Nutzer zwischenzeitlich verwendet haben, davon ausgenommen.

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Der Vorfall erschüttert das Vertrauen in die Funktionsweise von Dropbox. Schließlich wurden Dateien, die Nutzer bewusst nicht mehr haben wollten, mehrere Jahre dennoch aufbewahrt. Dropbox begründet das mit einem Fehler in den Metadaten. Die Frage ist aber offen, ob das stimmt, oder ob Dropbox die Daten per se immer behält und durch den Fehler bei der nun vorgenommenen Umstellung lediglich dabei “erwischt” wurde. Was schlimmer ist, muss jeder für sich entscheiden. Für viele dürfte zwar der ungewollte Verlust einer Datei schlimmer sein, als die ungewollte Wiederherstellung. Dennoch möchte man doch davon ausgehen können, dass zum Beispiel nach dem Ende des Abonnements oder der Registrierung der Dienst die ihm anvertrauten Dateien auch zuverlässig löscht. Bei Dropbox kann man sich da nun nicht mehr so sicher sein.

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[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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