Categories: MobileMobile Apps

Streaming-Angebote: EU will Geo-Blocking ab 2018 einschränken

Vertreter von EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat haben sich auf das weitere Vorgehen beim sogenannten Geo-Blocking innerhalb der Europäischen Union geeinigt. Das hat das EU-Parlament mitgeteilt. Der nun präsentierte Kompromiss weicht allerdings trotz zwei Jahre andauernden Beratungen kaum von der ursprünglich angedachten Regelung ab. Demnach sollen kostenpflichtige Streaming-Dienste zahlenden Nutzern ihr Angebot auch im EU-Ausland zugänglich machen müssen. Kostenlose Dienste sowie Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sollen davon ausgenommen bleiben.

Außerdem sollen Maßnahmen erlaubt bleiben, mit denen die Anbieter kostenpflichtiger Angebote unterschiedliche Preisstrukturen aufrechterhalten können. Dazu kann die dauerhafte Nutzung eines in einem Land erworbenen Abos in einem anderen EU-Land unterbunden werden. Die einmal angedachte und diskutierte “Abschaffung der digitalen Grenzen”, ist damit allerdings noch in weiter Ferne.

Vorausgesetzt, EU-Parlament und EU-Ministerrat stimmen dem Entwurf zu, könnte er Anfang 2018 als Verordnung in Kraft treten. Dann begänne die im Entwurf vorgesehene neunmonatige Übergangszeit.

Die teilweise Abschaffung des Geo-Blockings ist Bestandteil der Bemühungen zur Modernisierung des Urheberrechts innerhalb der EU. Dem stehen derzeit noch die üblichen Lizenzvergabepraktiken entgegen. Außerdem sperren sich Film-, Musik- und Medienbranche gegen Erleichterungen. Sie fürchten Einnahmeeinbußen. Diesen Bedenken trägt die EU weitgehend Rechnung – zum Nachteil der Verbraucher. Die wehren sich, indem sie vermehrt auf diverse VPN-Dienste zurückgreifen.

Mehr zum Thema

Sicherheitsrisiken in öffentlichen WLANs vermeiden

Mit einigen Schritten und kostenlosen Tools können sich Anwender effizient vor Angriffen in unsicheren WLANs schützen und Notebook, Smartphone und Tablets absichern. Die Kollegen der silicon.de-Schwestersite ZDNet.de erklären in ihrem Beitrag, wie das funktioniert.

Zum Beispiel ist es nur schwer nahvollziehbar, warum Bürger eines EU-Landes einen Pay-TV-Sender oder ein kostenpflichtiges Online-Angebot in einem anderen Land nicht nutzen dürfen, in dem sie zumindest vorübergehend wohnen. Auch ist es nur schwer zu verargumentieren, warum Deutsche, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja brav mitfinanzieren, im Urlaub in Italien oder Spanien nicht auf dessen Inhalt zugreifen dürfen. Konsequent wäre es also eine Abmeldung vor Antritt des Urlaubs und eine Wiederanmeldung nach der Rückkehr.

Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

12 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

13 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

1 Tag ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago