Messenger Threema nun im Browser auf dem Desktop nutzbar

Der seit Dezember in einer geschlossenen Beta erprobte Web-Client von Threema steht nun als Final-Version allgemein zum Download zur Verfügung. Threema Web erlaubt es Nutzern nun auch vom PC aus zu chatten. Dem Schweizer Anbieter zufolge haben Nutzer dabei vollen Zugriff auf alle Chats, Kontakte und Medien.

Threema Web stellt eine verschlüsselte Direktverbindung zwischen Browser und Mobilgerät her. So sollen Nachrichten abgeglichen werden können, ohne über einen mehr oder weniger sicheren und abhörgefährdeten Server laufen zu müssen. Befinden sich Browser und Mobilgerät im selben Netz, verlassen die Datenpakete dieses nicht. Dadurch sollen Metadaten und der digitale Fußabdruck reduziert werden. Die synchronisierten Nachrichten werden nach dem Ende der Sitzung im Browser gelöscht.

Der Krypto-Messenger Threema lässt sich nun auch im Browser auf dem Desktop nutzen (Bild: Threema)
Der Krypto-Messenger Threema lässt sich nun auch im Browser auf dem Desktop nutzen (Bild: Threema)

Voraussetzung für die Nutzung von Threema Web ist ein aktueller Browser (Chromium, Google Chrome, Mozilla Firefox oder Opera). Browser und Mobilgerät lassen sich auch durch Scannen eines QR-Codes miteinander verbinden. Es erfolgt dann ein laut Threema “nahtloser Abgleich” zwischen beiden Geräten, die Nachrichtenverläufe stehen auf dem Desktop vollständig zur Verfügung. In seiner Gestaltung lehnt sich Threema Web an die Threema-App an, auch der Versand von Nachrichten, Bildern und Dateien funktioniert gleich.

Der Quellcode von Threema Web ist Open Source und kann auf GitHub eingesehen werden. Firmen ist es auch möglich, in auf eigener Infrastruktur zu hosten. Die Kommunikation zwischen Browser und Mobilgerät besorgt SaltyRTC. Dabei handelt es sich um ein quelloffenes eigens für Threema Web entwickeltes Protokoll auf Basis der NaCl-Kryptobibliothek. SaltyRTC erweitert den offenen Standard WebRTC um eine Verschlüsselungsschicht. Auch die Signalisierung erfolgt verschlüsselt mittels SaltyRTC.

Laut AppTopia ist drzeit Telegram bei “sicheren Messengern” gemessen an der Anzahl der Downloads die klare Nummer eins. Die Anzahl der Downloads sagt allerdings alleine wenig aus. Aussagekräftiger in Bezug auf die tatsächliche Nutzung ist die die Anzahl der Anwender, die mindesten einmal im Monat aktiv sind, der sogenannten MAUs. (Grafik: Statista)

Die Threema App ist für Android, iOS und Windows Phone erhältlich. Mit Threema Web setzt der Anbieter die Bemühungen fort, sein Angebot für die Kommunikation in Firmen attraktiv zu machen. Ein erster großer Schritt in diese Richtung war im Mai 2016 die Vorstellung von Threema Work, eine Version des Instant-Messengers mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Unternehmen. Sie erlaubt vor allem die klare Trennung zwischen privater und geschäftlicher Kommunikation.

[mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, ZDNet.de]

Redaktion

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  • Ausgezeichneter Messenger, und die Desktop-App überzeugt sehr. In meinem Umfeld nutzen wir keinen anderen Dienst mehr.

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