Cloudera hat angeblich die für einen Börsengang im Laufe dieses Jahres erforderlichen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Demnach strebt das Unternehmen bei dem IPO eine Bewertung von 4,1 Milliarden Dollar an, was ungefähr dem Wert der letzten, privaten Finanzierungsrunde vor drei Jahren entsprechen würde. Damals erwarb Intel für 740 Millionen Dollar eine Beteiligung in Höhe von 18 Prozent an dem Hadoop-Distributor.
Dass es sich für Intel dabei nicht um eine weitere von vielen Partnerschaften, sondern um eine strategische Entscheidung handelt, zeigte sich daran, dass der Chip-Riese in der Folge die Arbeit an einer eigenen IoT-Plattform eingestellt hat und seitdem eng mit Cloudera kooperiert.
Details der Zusammenarbeit legt der silicon.de-Artikel “Cloudera und Intel: gemeinsam stark” ausführlich dar. Firmenvertretern zufolge gibt es von Cloudera zwar kein spezielles IoT-Produkt, doch bilde die Datenplattform Cloudera Enterprise den Kern vieler IoT-Anwendungen. “In 50 bis 60 Prozent unserer Anwendungen ist IoT im Spiel”, erklärte Rüdiger Schickhaus, Presales Engineer bei Cloudera Deutschland, im Spätherbst 2016 gegenüber silicon.de.
Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.
Cloudera bietet Tools und Services rund um die Open-Source-Analyse-Software Hadoop an. Die Technologie hilft dabei, große Datenmengen unmittelbar zu analysieren und die Ergebnisse zur Entscheidungsfindung heranzuziehen. Wichtige direkte Wettbewerber hier sind Hortonworks und MapR Technologies, mit technologisch anderem Ansatzt aber ähnlicher Zielrichtung auch das deutsche Unternehmen Exasol. In weiterem Sinne sind aber alle drei Firmen Herausforderer für die etablierten Anbieter im Bereich Data Warehouse und Datenanalyse. Dazu gehören SAP, Oracle, Microsoft, IBM und Teradata, mit denen sie andererseits in Teilen auch wiederum kooperieren, so Cloudera zum Beispiel mit Teradata und mit Microsoft.