Neue Risiken für Betreiber von Rechenzentren

Das Unternehmen erreicht damit mit seiner weltweiten Interconnection-Plattform 40 Märkte, einschließlich sieben neuer Standorte in Europa, und baut somit seine Position als führender Rechenzentrumsbetreiber aus

Die Investitionen in das traditionelle Data-Center-Outsourcing werden in den drei Jahren deutlich zurückgehen. Zwei Cloud-Anbieter werden davon besonders profitieren, was längerfristig zu einem Problem werden könnte.

Der Markt für das Outsourcing von Rechenzentrumsleistungen wird sich in den nächsten Jahren massiv verändern. Verlieren werden dabei traditionelle Formen des Datacenter Outsourcings (DCO), wie Gartner in einer aktuellen Studie erklärt. Wachstum sehen die Marktforscher dagegen bei der Cloud sowie bei industrialisieren Services. Das werde auch getrieben von einem weiteren Preisverfall bei Cloud-Services. So geht Gartner davon aus, dass im Schnitt die Preise sämtlicher ‘as-a-Serivce’-Angebote bis 2020 jährlich um 10 Prozent zurückgehen werden.

In den nächsten drei Jahren werden sich diese drei Bereiche hinsichtlich des Marktvolumens weiter verschieben, so Gartner. Wurden 2016 noch 55,1 Milliarden Dollar für traditionelles CDO ausgegeben, wird diese Zahl auf 45,2 Milliarden Dollar im Jahr 2020 sinken. Cloud-Computing-Ausgaben werden dagegen von 23,3 auf 68,4 Milliarden Dollar ansteigen. Die Ausgaben in Colocation und Hosting wird von 53,9 Milliarden 2016 auf 74,5 Milliarden Dollar 2020 steigen. Infrastructure Utility Services (IUS) werden den Marktanteil im gleichen Zeitraum von 21,3 auf 37 Milliarden steigern. Storage-as-a-Service werde laut Gartner von 1,7 Milliarden auf 2,7 Milliarden Dollar zulegen.

Ein Blick in das hochsichere Rechenzentrum der CANCOM-Tochter PIRONET. (Bild: Pironet)
Ein Blick in das hochsichere Rechenzentrum der CANCOM-Tochter PIRONET. (Bild: Pironet)

 

Der gesamte Data Center Service Markt hatte laut Gartner im Jahr 2016 ein Volumen von 154 Milliarden US-Dollar bis 2020 werde der auf ein Volumen von 228 Milliarden Dollar anwachsen. Für Gartner sieht angesichts der oben genannten Zahlen traditionelle Services künftig in der Minderheit. Industrialisierte Services und digitale Services werden dann die Mehrheit ausmachen, erklärt Gartner Analyst D.D. Mishra. Vor allem hybride Infrastruktur Services werden den Markt bestimmen, glaubt Mishra. 2016 setzten 20 aller Unternehmen solche Services ein und weitere 20 Prozent wollen solche in den nächsten 12 Monaten einführen.

In den Jahren zwischen 2008 bis 2016 konnte Garnter einen Preisverfall von 5 bis 7 Prozent bei großen Aufträgen und bei kleinen einen Rückgang in höhe von 9 bis 12 Prozent beobachten. Daher würden sich auch traditionelle Anbieter von Rechenzentrumsservices aus dem Markt zurückziehen um diesem weiteren Preisdruck zu entgehen, oder mit neuen Lösungen alternativen anbieten.

Für Anwender sind das gute Nachrichten, so Mishra, denn sie können nicht nur aus einer Vielzahl von Anbietern auswählen, sondern auch aus verschieden Services und Technologien und profitieren gleichzeitig von dem Preisverfall in diesem Segment.

Im Bereich Cloud-IaaS prognostiziert Gartner eine Marktbereinigung. So werden 90 Prozent aller IaaS-Anbieter von Amazon Web Services und Microsoft Azure aus dem Markt gedrängt werden. Diese Dominanz habe sich schon vor vier Jahren abgezeichnet. Beide können nun weitere Marktanteile gewinnen, wohingegen andere Anbieter immer mehr zurückfallen.

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Neben der reinen Rechenkapazität sieht Gartner aber auch Vorteile durch die Entwicklung neuer Services und Technologien. Lediglich in neuen Märkten wie China könnten diese beiden Anbieter herausgefordert werden. Doch diese Entwicklung biete laut Gartner langfristig Risiken für Anwender.

“Von dem Wettbewerb zwischen AWS und Azure im IaaS-Markt können Einkäufer kurz- und mittelfristig profitieren, aber längerfristig betrachtet, könnte sich das zu einem Problem auswachsen”, erklärt Gartner-Analyst David Groombridge. Denn auf diese Weise werde der Wettberb in der Public-Cloud unterbunden. “Das könnte für Organisationen bedeutet, dass sie auf eine Plattform durch technologische Abhängigkeiten eingesperrt werden und dann natürlich der Gefahr von Preiserhöhungen gegenüberstehen.”