Warum Influencer Marketing allein nicht ausreicht

Das erste was Unternehmen und Marken einfällt, wenn sie an Influencer Marketing denken, ist die Möglichkeit, enorme Reichweite zu generieren. Schnell entwickelt sich der Gedanke “wir laden einfach reichweitenstarke Influencer zu unseren Events ein oder schicken Ihnen Produkte zu und das wird schon.” Falsch! Die richtige Strategie gibt den Ton an und entscheidet letztendlich über eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Influencer.

Nicht nur die Auswahl der Persönlichkeiten muss passen, sondern auch die Zielgruppe und somit die gemeinsame Wertvorstellung von Marke, Influencer und Zielgruppe. Statt zunächst von den Influencern etwas zu verlangen, sollte man ihnen etwas geben, dass ihnen einen Mehrwert bietet. Das ist leichter gesagt als getan und setzt ein ganz bestimmtes Grundverständnis sowie -verhalten voraus: Zuhören! Zuhören und zwischen den Zeilen lesen sowie im Anschluss eine passende Lösung anbieten.

Korhan Parlar, der Autor dieses Gastbeitrags für silicon.de, ist Gründer und Geschäftsführer von KOR7 MEDIA, einer Agentur für mobile-first Marketing und Content Produktion. (Bild: KOR7 MEDIA)

Das ähnelt der Situation, wenn man seiner Freundin oder seinem Freund etwas Passendes zum Geburtstag schenken möchte. Die meisten Menschen schenken in den meisten Fällen etwas, was sie selbst gerne hätten oder geschenkt bekommen würden. Nur leider entspricht es nur selten dem, was sich der Freund beziehungsweise die Freundin insgeheim wünscht.

Influencer Marketing ist nur ein Teil vom Ganzen

Influencer liefern zielgruppenoriente Reichweiten. Der eigene Aufbau eines relevanten Publikums ist jedoch deutlich wertvoller und wichtiger als die reine Reichweite von Influencern. Influencer können Marken dabei helfen und unterstützen, die gewünschte Zielgruppe anzusprechen und enorme Reichweiten zu generieren. Dafür eignen sich Social Media Influencer in der heutigen Zeit wunderbar.

Das wohl effektivste Marketinginstrument ist die Mundpropaganda. In den sozialen Medien findet sie digital statt, egal ob es sich um Verbraucherprodukte, Dienstleistungen, einem Restaurant oder Veranstaltungen handelt. Freunde empfehlen sich gegenseitig das, wovon sie überzeugt sind, dass es dem Freund respektive der Freundin gefallen könnte.

Das wohl effektivste Marketinginstrument ist die Mundpropaganda. In den sozialen Medien findet sie digital statt, (Bild: Shutterstock)

Influencer auf Instagram und Co. genießen das Vertrauen ihres Publikums und können somit Entscheidungsprozesse bei den Abonnenten durchaus positiv beeinflussen. Zieht man in Betracht, dass soziale Gruppenbildung auf gemeinsame Interessen und Wertvorstellungen beruht, so ist das Phänomen sowie der Erfolg, den Influencer Marketing im Social Media bringen kann, besser verständlich.

Wir von KOR7 MEDIA sind davon überzeugt, dass Unternehmen und Marken sich neben Influencer Kampagnen auch sehr stark auf den Aufbau ihres eigenen Publikums in den sozialen Medien fokussieren sollten, denn hier liegt der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Die Zusammenarbeit mit Influencern kann den Aufbau der Marke sowie eines relevanten Publikums sehr stark vorantreiben, jedoch sind die eigenen Aktivitäten sowie das regelmäßige Veröffentlichen von eigenen visuellen Beiträgen ebenso wichtig wie notwendig für den Markenaufbau auf Instagram & Co. Seit der Übernahme von Instagram durch Facebook hat sich die Plattform deutlich weiterentwickelt und durchaus mehr Nutzer gewonnen, die täglich zahlreiche Bilder und Videos hochladen, sowie mit Beiträgen täglich interagieren.

Zuhören und mitreden

Erst zuhören und dann mitreden. Marken beziehungsweise Unternehmen, die im Social Media erfolgreich ein relevantes Publikum aufbauen möchten, das sich sowohl für die veröffentlichten Beiträge (Bilder und Videos) als auch für die abgebildeten Produkte interessiert und begeistert, muss mehr tun, als nur mit passenden Influencern zusammenarbeiten. Es reicht bei weitem nicht aus, ausschließlich mit Influencern zusammenzuarbeiten, wenn langfristig der Markenwert im Social Media gesteigert und nachhaltig ein eigenes Publikum aufgebaut werden soll. Denn diese Vorgehensweise ist keine aktive, sondern eine passive.

Wer in einer Community gesehen und gehört werden will, also die Aufmerksamkeit der Teilnehmer für sich gewinnen will, der muss selbst aktiv sein. (Bild: Shutterstock)

Instagram ist in erster Linie eine Community! Wer in einer Community gesehen und gehört werden will, also die Aufmerksamkeit der Teilnehmer für sich gewinnen will, der muss selbst aktiv sein. Da Instagram nur rein visuell getrieben ist und es lediglich visuelle Inhalte veröffentlicht werden können, gehört es zu einem erfolgreichen Markenaufbau auf Instagram dazu, regelmäßig Content zu veröffentlichen, der auf die Nuancen der Plattform Instagram ausgelegt ist.

Noch nie zuvor war visueller Content so wichtig und mit hoher Frequenz notwendig wie heute, um eine Marke online aufzubauen. Marken sollten auf Instagram täglich drei bis sechs Beiträge veröffentlichen, um die eigene Sichtbarkeit in der Community zu steigern. Nicht nur die Nutzerinteraktionen sind ein wichtiger Faktor zur Steigerung der Sichtbarkeit, sondern auch die Frequenz der Veröffentlichungen, also die eigene Aktivität. Verglichen mit Produktionen für das Fernsehen wird im Social Media eine deutlich höhere Dynamik sowie Flexibilität und Aktivität verlangt, denn das Internet und vor allem Social-Media-Plattformen sind sehr schnelllebig.

Content Produktion hat seit Instagram & Co. deutlich höheren Stellewert

Um die Sichtbarkeit in der Community wie auf Instagram steigern zu können, muss aktiv mitgeredet werden. Die Sprache ist visuell, die Lautstärke die nötige Frequenz der Beiträge. Betrachtet man in der Werbeindustrie die produzierten Medien wie Bild und Video, sind in den meisten Fällen gerade Mal ein winziger Prozentteil davon auf Instagram und Co. wirklich nutzbar. Sei es wegen der Nutzungsrechte oder rein wegen dem Format. Content, der für die Kinoleinwand oder den TV produziert wurde, eignet sich kaum als optimales Format auf Instagram.

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Das Smartphone mit seinem hochkantigen Displayformat änderte so ziemlich alles. Klar kann der Bildschirm gedreht werden, damit der Inhalt im Breitbildformat wie beim TV konsumiert werden kann, aber für Instagram ist dies leider nicht vorgesehen. Ein ganz wichtiger Faktor ist, dass Instagram in erster Linie nicht als ein weiterer Distributionskanal zur eigentlichen Webseite, dem Blog etc. gesehen werden soll, sondern als eine eigene Plattform selbst.

Das Erfolgsrezept lautet hier, Instagram nicht als Verlängerungsarm für Content zu nutzen, sondern Content für die Plattform Instagram zu erstellen! Befolgt man diese Strategie, so nehmen die Inhalte ein anderes Format an, und zwar angepasst an das von Instagram vorgegebene Format zur optimalen Darstellung und Wahrnehmung.

Content nach Maß, statt One-Size-Fits-All

Content, der auf die Nuancen der Plattform zugeschnitten ist, auf der er veröffentlicht wird, ist wohl der beste Content. Marken und Unternehmen sollten sich daher dringend an das jeweilige Format von Instagram, Snapchat, Facebook etc. halten. Selbstverständlich ist das keine einfache Aufgabe, da in den meisten Großkonzernen feste Strukturen herrschen, worunter die Flexibilität sowie Dynamik leiden.

Im Zeitalter von Social Media nehmen jedoch diese beiden Punkte eine entscheidende Rolle ein. Um eine ideale Wahrnehmung in einer schnelllebigen digitalen Welt zu erzielen, ist es notwendig die Spielregeln bestens zu kennen und selbst aktiv zu sein.

Über den Autor

Korhan Parlar ist Gründer und Geschäftsführer von KOR7 MEDIA, einer Agentur für mobile-first Marketing und Content Produktion. KOR7 MEDIA hat sich auf den Aufbau von Marken, insbesondere aus den Bereichen Automotive, Fashion, Lifestyle, Travel und Luxus im Social Media spezialisiert und bietet von der Strategieentwicklung und Produktion von visuellem Content über den Aufbau von Influencer Relations bis zur Umsetzung von kreativen Influencer Kampagnen an. Korhan ist auf Instagram selbst als kreativer Content-Produzent aktiv und unterstützt ambitionierte Blogger auf Instagram aus dem Freundeskreis beim Aufbau ihrer Personal Brands.

Redaktion

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