HPC: Intel beendet kommerzielle Lustre-Distribution
Der Code der Intel-Distribution wird vollständig an die Open Source Community übergeben. Anwender bekommen eine Migrationshilfe auf das Community-Release.
Chip-Hersteller Intel beendet die Arbeiten an der eigenen Distribution des Lustre File Systems. Das Lustre File System kommt im High Performance Computing zum Einsatz. Mit dem verteilten Dateisystem sind beispielsweise derzeit 15 der 30 schnellsten Rechner weltweit ausgestattet. Vor allem bei der Verarbeitung von großen Speicherkapazitäten bietet Lustre Vorteile. Der Name setzt sich aus Linux und Cluster zusammen.
Ganz unerwartet kommt dieser Schritt nicht. Intel hat vor wenigen Tagen bereits den Hadoop Adapter for Lustre und den HPC Adapter for Mapreduce/Yarn(HAM) auf GitHub übertragen. Zudem steht zu erwarten, dass Intel in den nächsten Monaten weitere Projekte an die Community übergibt.
In einer Mail an Partner und Kunden hatte Trish Damkroger, General Manager für HPC bei Intel, mitgeteilt, dass Intel alle Features und Erweiterungen an dem Dateisystem der Open Source Community übergeben werde. Intel werde damit auch die eigene Lustre-Distribution einstellen. Statt dessen wolle sich Intel künftig an den Community Releases beteiligen. Intel verspreche sich demnach schnellere Innovationszyklen und besseren Zugriff auf stabile Releases.
Damkroger erklärt in der Mail, die dem britischen Branchendienst “The Register” vorliegt, dass Intel weiterhin in der Entwicklung von Lustre stark involviert sein werde und auch davon ausgeht, dass Anwender keine Qualitätseinbußen gegenüber der Intel-Distribution hinnehmen müssen. Darüber hinaus werde Intel weiterhin Community-Maintenace-Releases für so genannte Long Term Stabel Releases veröffentlichen, so dass Nutzer auch weiterhin einfachen Zugriff auf aktuelle Versionen bekommen.
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Im Mai wird Lustre 2.10 als LTS-Release veröffentlicht werden. Anwender, die derzeit die Intel-Distribution nutzen werden vom Anbieter Hilfen für die Migration bekommen. Für die Anwender wird sich darüber hinaus wohl wenig ändern. Allerdings gibt Intel hier einen wichtigen Rechenzentrumsbaustein auf. Intel muss nun hier aber über die Community sicher stellen, dass die eigenen Xeon-Chips gut mit dem Dateisystem zurechtkommen. Doch angesichts der hohen Verbreitung der x86-Prozessoren sollte es auch im Interesse der Community sein, dass das der Fall ist.
Stellt man Intels Schritt allerdings in einen größeren Zusammenhang, zeigt sich, dass der Konzern offenbar gerade dabei ist, eine Art Frühjahrsputz durchzuführen. Zuletzt hat Intel bereits das renommierte Intel Developer Forum abgekündigt und wenige Tage zuvor bekannt gegeben, dass es eine Kooperation mit Rackspace bei OpenStack beendet.