Die Mehrzahl der deutschen IT-Entscheider setzt auf inländische Cloud-Angebote. Danach folgen weit abgeschlagen mit 11 Prozent die Niederlande als Standort. Am wenigsten Vertrauen wird mit 54 Prozent Anbietern aus den USA entgegengebracht. Generell gehen deutsche Anwender – anders als in den USA – davon aus, dass ihre Daten in der eigenen Infrastruktur sicherer aufgehoben sind als bei einem Cloud Provider.
In allen Ländern werden Cloud Service Provider aus dem eigenen eigenen Land bevorzugt. In Deutschland ist der Abstand jedoch besonders groß: 89 Prozent nennen Deutschland als den Standort der vertrauenswürdigsten Cloud Service Provider. Auf den nächsten Rängen folgen die Niederlande (11 Prozent), Japan (10 Prozent) und England (9 Prozent). Die USA kann in Deutschland mit nur 5 Prozent kaum Nennungen für sich verbuchen.
Umgekehrt bevorzugen zwar auch US-amerikanische Befragte am häufigsten US-amerikanische Provider (92 Prozent). Allerdings erhalten dort auch die Standorte Kanada, England, Japan und Deutschland mit je 20 bis 27 Prozent noch eine recht hohe Zustimmung. Auf die Frage, welches die Standorte der am wenigsten vertrauenswürdigsten Cloud Service Provider sind, nennen in Deutschland 54 Prozent der Befragten die USA, gefolgt von Indien mit 43 Prozent und Singapur mit 19 Prozent. Das geht aus einer Studie von iSense Solutions im Auftrag von Bitdefender unter insgesamt 503 Entscheidern hervor. Abgefragt wurden Unternehmen mit mehr als 1000 PCs. Unter den Befragten sind auch 100 deutsche Teilnehmer.
Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.
Die Studie The emotional side of virtualization: how trust affects cloud adoption and security decisions deckt auch in anderer Hinsicht geographische Unterschiede mit Blick auf die Cloud auf. So geben 53 Prozent der US-amerikanischen Entscheider der Studie zufolge an, sie würden hybride Infrastrukturen einführen, weil sie diese für sicherer halten. In Deutschland sehen dies nur 36 Prozent so. Deutsche entscheiden sich vor allem aufgrund einer höheren Flexibilität und einer höheren Produktivität für hybride Infrastrukturen und 50 Prozent erhoffen sich eine bessere Kosteneffizienz als in der eigenen Infrastruktur.
Schließlich wurden die Teilnehmer auch noch gefragt, welche sensiblen Daten sie niemals außerhalb des Unternehmens speichern würden. Die häufigsten Nennungen der deutschen Befragten sind hier Daten aus der Forschung und Entwicklung neuer Produkte (46 Prozent), Finanzinformationen (45 Prozent) und Kundeninformationen (42 Prozent). In den USA haben Informationen über Kunden (49 Prozent) und Mitarbeiter (47 Prozent) den höchsten Stellenwert.
“Bitdefender rät, bei der Wahl von Cloud Providern darauf zu achten, dass das Rechenzentrum physisch in einer Region oder einem Land liegt, in dem der Umgang mit Daten und die Rechtslage mit den Unternehmensinteressen übereinstimmt. Unabhängig von den Daten, die ein Rechenzentrum speichert, unterliegt es immer den Datenschutz- und Datensicherheitsregeln des Landes, in dem es steht”, so Carsten Böckelmann, Vertriebsdirektor für Deutschland bei Bitdefender.
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Diese Studie erklärt auch, warum Microsoft die Deutschland Cloud eingeführt hat. Auch Amazon und IBM bieten inzwischen Rechenzentren auf deutschen Boden an. Gemessen an den Marktanteilen sind trotz “German Angst” gegenüber ausländischem Hosting, US-Unternehmen führend. Kleinere deutsche Anbieter wie Profitbricks oder
Der deutsche Cloud-Markt. Wie auch in anderen Regionen geben AWS und Azure den Ton an. Unter den Top 5 schlägt lediglich SAP als deutscher Anbieter auf. Der Wunsch nach einem Cloud-Standort wie er in der Bitdefender-Studie dargestellt wird, heißt also nicht, dass auch der Anbieter ein deutsches Unternehmen sein muss. (Bild: Crisp Research)
[mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, ZDNet.de]