Riverbed Technology übernimmt WLAN-Anbieter Xirrus
Der Käufer will sein als SteelConnect vermarktetes SD-WAN-Portfolio (Software-Defined WAN) damit um Verwaltungsoptionen in Zweigstellen oder per WLAN-abgedeckten Bereichen erweitern. Er tritt damit in die Fußstapfen von Firmen wie Cisco, der HPE-Sparte Aruba und dem deutschen Anbieter Lancom.
Mit der Akquisition von Xirrus verbessert Riverbed die drahtlosen und kabelgebundenen LAN-Fähigkeiten von SteelConnect. Riverbed liefert die erste SD-WAN-Lösung, die das Management und die richtlinienbasierte Orchestrierung im gesamten Netzwerk vereinheitlicht – von WAN, LAN/WLAN und Datencenter bis in die Cloud
Riverbed Technology übernimmt den US-amerikanischen WLAN-Anbieter Xirrus. Das Unternehmen erweitert sein Angebot für SD-WAN (Software-Defined Wide Area Networking) und Cloud-Networking um die Möglichkeit, auch WLANs in Zweigstellen einzubinden und über die Cloud zu verwalten. Die Übernahme des privat geführten Unternehmens soll bereits im April abgeschlossen werden. Finanzielle Einzelheiten zum Kauf von Xirrus wurden nicht bekannt gegeben.
Jerry M. Kennelly, Chairman und Chief Executive Officer bei Riverbed, bezeichnet Xirrus als “eine strategische Akquisition für Riverbed”. Die Technologie ermögliche es, das als SteelConnect vermarktete SD-WAN-Angebot zu verbessern und in dem Bereich auch künftig zu wachsen. Offenbar sollen die für Unternehmen und Bereiche mit hohen Bandbreitenanforderungen ausgelegten WLAN-Produkte von Xirrus einerseits um die richtlinienbasierten Orchestrierungsmöglichkeiten von Riverbed erweitert werden. Die erstreckten sich bislang vor allem auf WAN, LAN, Rechenzentren und die Verknüpfung von Cloud-Ressourcen.
Allerdings will Riverbed die Xirrus-Produkte (WLAN-Access-Points und Switches) auch weiterhin als eigenständige WLAN-Lösung für Unternehmen anbieten. Ob die Marke dazu erhalten bleiben wird, ist unklar. Die Xirrus-Produkte zeichnen sich vor allem durch besonders hohen Datendurchsatz und die Möglichkeit aus, eine große Anzahl an gleichzeitigen Nutzern zu unterstützen. Davon profitieren etwa Bildungseinrichtungen und Orte für Großveranstaltungen, etwa Konferenzzentren oder Stadien, die denn auch das Gros der Xirrus-Referenzkunden ausmachen.
“Gerade beim Thema Vernetzung ist ein grundlegendes Umdenken erforderlich. Mit der Übernahme bieten wir CIOs und Unternehmen einen passenden software-definierten Networking-Ansatz, der eine einheitliche Konnektivität und Orchestrierung über das gesamte Netzwerk ermöglicht”, erklärt Riverbed-CEO Kennelly in einer Pressemitteilung.
Eigenen Angaben zufolge hat Riverbed, unter anderem dank Vertriebspartnern wie Orange Business Services, derzeit etwas über 300 SD-WAN-Kunden. Die stammen insbesondere aus Branchen mit starken Filialstrukturen wie Einzelhandel und Gesundheitswesen, teilweise aber auch der Fertigung oder der Telekommunikation. Die sollen nun mit den Xirrus-Produkten die Möglichkeit erhalten, auch WLAN-Strukturen zu integrieren.
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Der Schritt ist überfällig, denn dass die durchgängige Verwaltung des – künftig am besten Software-Definierten Netzwerkes – bis hin zu den immer häufiger als primären Zugangspunkten zum Netzwerk genutzten WLAN-Access-Points wichtig ist, hat Riverbed aber weder als erster noch als einziger erkannt. Bereits früher haben sich HP mit der Übernahme von Aruba Networks (2015) und Cisco mit dem Kauf von Meraki (schon 2012) diesbezüglich verstärkt. Dementsprechend sind beide auch schon etwas weiter, was die WLAN-Nutzung anbelangt: Aruba-Mutter HPE schlägt bereits aus Sicht der Anwender einfach zu nutzende, aber im Hintergrund komplexe Szenarien für den Arbeitsplatz der Zukunft vor. Cisco rückt die durch die duchgängige Verwaltung möglichen Sicherheitsvorkehrungen sowie die Eignung für IoT-Vorhaben in den Vordergrund.
Der deutsche Anbieter Lancom hat zudem erst kürzlich mit Version 10.0 seiner Firmware LCOS die Möglichkeit geschaffen, unterstützte Router, Access Points und Switches in die Lancom Management Cloud zu integrieren und so mittels zentral verwaltetem Software-defined Networking automatisiert zu konfigurieren und zu überwachen. Er geht damit einen ähnlichen Weg wie Riverbed, wenn auch mit weniger Fokus auf die Optimierung der WAN-Strecke und der Anwendungen. Bei Lancom steht eher der Vorteil im Vordergrund, stark verteilte Infrastrukturen zunächst einmal beherrschbar zu machen und dann auch mit geringem personellen Aufwand administrierbar zu halten.