Nur knapp jeder fünfte deutsche Angestellte sieht sich durch seinen Arbeitsplatz motiviert. 63 Prozent der Mitarbeiter äußern sich dagegen negativ über ihren Arbeitsplatz. Dafür gibt es verschiedene Gründe, wie eine Studie von Sharp Business Systems und Censuswide zeigt. Mangelnden Zusammenhalt unter Kollegen und unzeitgemäße Arbeitsmethoden sehen demnach je knapp ein Drittel der Angestellten als eine der Hauptursachen für Frust und schlechte Laune.
Doch nicht nur die Kollegen gehen sich gegenseitig auf den Senkel: Auch Ärger mit der Technik ist weit verbreitet. So empfindet jeder Zweite die technische Ausstattung im Büro als rückständig und restriktiv. Im Schnitt müsse sich jeder Arbeitnehmer dreimal täglich mit größeren Pannen und Lästigkeiten herumschlagen. Auch veraltete Methoden oder lästige Verwaltungsaufgaben drücken die Stimmung.
Für 42 Prozent ist daher Bring Your Own Device die Antwort. Die privat angeschafften Laptops, Tablets oder Smartphones sind im Vergleich zu den Bürogeräten neuer, schneller und einfacher zu bedienen, heißt es aus der BYOD-Fraktion. Doch auch das ist nicht bei jedem Arbeitgeber gerne gesehen, weil durch die eigenen Geräte natürlich für die IT der Verwaltungsaufwand steigt und eventuell auch die Sicherheit des Unternehmensnetzes leidet.
40 Prozent der Befragten gestehen, schon mehr als einmal vorgetäuscht zu haben, dass ein Arbeitsgerät kaputt sei, um es nicht mehr benutzen zu müssen. Im Umkehrschluss glauben über 40 Prozent der 6000 befragten Bürokräfte in Frankreich, Deutschland, UK, Italien, Schweden, Polen, Niederlande, Tschechien und Ungarn, dass moderne und einfach zu bedienende Technologie am Arbeitsplatz positiv auf die Motivation am Arbeitsplatz wirkt. Mehr als 1000 Befragte stammten dabei übrigens aus Deutschland. 16 Prozent glauben sogar, dass sie sich damit ihrem Arbeitgeber stärker verbunden fühlen und nicht nach einem neuen Job umsehen würden.
Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.
Bei der jüngeren Generation unter 35, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist, lag der Anteil noch etwas höher: Hier sind 49 Prozent der Meinung, dass modernere Technologien sich positiv auf die Arbeitsmoral auswirkten. Zudem gaben die Digital Natives überdurchschnittlich häufig 56 Prozent an, lieber mit ihren eigenen Geräten zu arbeiten, als auf die als veraltet empfundene Bürotechnologie zurückzugreifen.
“Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen noch deutlich mehr als bisher investieren müssen, um sich gerade für junger Talente aus der Generation der Digital Natives als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und sie dauerhaft an sich zu binden”, erklärt Alexander Hermann, Vice President Information Systems Europe bei Sharp. Neben einer Technik, die dem Stand der Zeit entspreche würden auch weiche Faktoren wie ansprechende Räumlichkeiten oder ein kollegiales Miteinander für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz sorgen.
Einige Unternehmen haben das bereits erkannt, wie eine Studie des Bitkom zeigt. Gratis-Handy, felxible Arbeitszeiten oder Wellness-Programme sollen vor allem Mitarbeiter unter 30 Jahren motivieren, eine Stelle in einem Unternehmen anzunehmen oder längerfristig bei einem Arbeitgeber zu bleiben. Knapp zwei Drittel (72 Prozent) der Unternehmen ergreifen demnach besondere Maßnahmen, um Mitarbeiter unter 30 Jahren zu rekrutieren oder zu halten.
Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.
Etwa 58 Prozent der Unternehmen geben stets die neueste Generation von Geräten wie Smartphones oder Laptops aus, um Mitarbeiter zu binden. 33 Prozent bieten aus dem gleichen Grund flexible Arbeitszeitmodelle. 16 Prozent der Unternehmen wollen junge Mitarbeiter vor allem durch eine lockere Arbeitsathmosphäre oder zahlreiche Gemeinschaftsaktionen binden. Auch Wellness- oder Sport-Angebote zählen inzwischen zum Repertoire, um bei Mitarbeitern zu punkten.
Mit 55 Prozent setzen mehr als die Hälfte der Unternehmen bei der Rekrutierung vor allem auf Online-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn und auf andere Social-Media-Kanäle. “Gerade in der digitalen Wirtschaft sind junge Leute, die häufig über eine besonders hohe Digitalaffinität verfügen, sehr umworben und haben daher oft eine große Auswahl unter den Arbeitgebern”, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Für die Personalverantwortlichen bedeute das neue Herausforderungen. Wer als Unternehmen die besten Nachwuchskräfte gewinnen wolle, müsse neben dem Gehalt auch “weiche Faktoren” bieten, erklärt Rohleder.