Patentantrag: Apple arbeitet an Power-over-WLAN
Die Übertragung von Energie soll parallel zur Datenübertragung erfolgen. Darauf lässt ein im Oktober 2015 eingereichter und jetzt veröffentlichter Patentantrag schließen. Der Patentantrag sieht dafür spezielle Antennen mit einer besonderen Richtwirkung vor.
Das US-Patentamt (USPTO) hat einen im Oktober 2015 von Apple eingereichten Patentantrag veröffentlicht, in dem ein Gerät beschrieben wird, das sich während der Datenübertragung gleichzeitig auch noch drahtlos Aufladen lässt. Wie Apple Insider berichtet setzt der Patentantrag 20170117754 spezielle Antennen voraus, damit sich von einem WLAN-Router aus parallel Energie und Daten übertragen. Bei den Antennen handelt es sich um eine Spezialform sogenannter Patchantennen mit Resonanzelementen. Marktübliche Hardware kann dafür also nicht verwendet werden.
Die Überlegung, Energie über WLAN-Signale zu übertragen, ist grundsätzlich nicht neu. Bereits einige Monate bevor Apples Patentantrag eingereicht wurde, berichtete etwa die MIT Technology Review von diesbezüglichen Forschungsarbeiten.
Bei Apples Patentanmeldungen ist nicht immer sicher, dass die beschriebene Technik auch in vermarktungsfähigen Produkten Verwendung findet. Beim drahtlosen Aufladen mehren sich aber die Hinweise darauf. Bloomberg berichtete schon Anfang 2016 unter Berufung auf Insider darüber, dass Apple sich mit einer Funkladetechnik beschäftigt, die das Aufladen über größere Entfernung ermöglicht als aktuelle Ladetechniken und mit neuen Produkten 2017 im Markt eingeführt werden könnte. Apple forsche daran mit Partnern, bei denen es sich um Broadcom und Qualcomm handeln könnte, so Bloomberg damals.
Außerdem hatte Apple schon 2013 in Patentanträgen eine drahtlose Stromübertragung Display und Basis eines Hybridgeräts und ein Smart Cover als Funkladeeinheit beschrieben. Und 2010 sah ein Apple-Patentantrag vor, einen iMac mittels Nahfeld-Magnetresonanz als Hub für drahtloses Laden über eine Entfernung von rund einem Meter zu nutzen.
Sicherheitsrisiken in öffentlichen WLANs vermeiden
Mit einigen Schritten und kostenlosen Tools können sich Anwender effizient vor Angriffen in unsicheren WLANs schützen und Notebook, Smartphone und Tablets absichern. Die Kollegen der silicon.de-Schwestersite ZDNet.de erklären in ihrem Beitrag, wie das funktioniert.
Im Markt angekommen ist davon bislang nichts. Die Konkurrenz nutzt bislang für drahtloses Laden den Qi-Standard. Der wird vom Wireless Power Consortium betreut. Beobachter werteten den Beitritt von Apple zu dieser Industrievereinigung Anfang des Jahres bereits als Anzeichen dafür, dass auch Apple ihn nutzen will.
Das kam etwas überraschend, da sich das Management gegenüber drahtlosen Ladetechniken bislang wenig aufgeschlossen gezeigt hatte. Kritiker gaben zu bedenken, dass der Grund dafür schlicht und einfach sein könnte, dass sich Apple durch Sonderwege bei Daten- und Stromübertragung bislang ein ausgesprochen lukratives Geschäft mit Adapatern und Ladekabeln sicherte, das dadurch gefährdet sein könnte. Sie gingen davon aus, dass Apple sich dem Bereich erst zuwendet, wenn der Druck des Marktes und die Nachfrage der Anwender so groß werden, dass diese Funktion ein wesentliches Kriterium für die Kaufentscheidung wird.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]