Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Cisco kauft SDN-Start-up Viptela

Cisco hat angekündigt, dass im kalifornischen San Jose ansässige Start-up Viptela für rund 610 Millionen Dollar übernehmen zu wollen. Bei der Transaktion geht es vor allem um die Technologie des auf einfach einzurichtende und zu verwaltende, Software-Defined Wide Area Networks (SD-WAN) spezialisierten Start-ups. Wie Rob Salvagno, VP Corporate Business Development bei Cisco anlässlich der Übernahmeankündigung erklärt, will der Käufer damit vor allem das Angebot für Zweigstellen aufrüsten.

Cisco verfügt bereits über Angebote und Technologie für On-Premise und Cloud-basierendes SD-WAN. Sie werden als Cisco Intelligent WAN und Meraki SD-WAN vermarktet. Offenbar empfindet man das aber trotz gegenteiliger Kommunikation noch nicht als vollständig. Dafür spricht der Kauf von Viptela jetzt ebenso wie die Beteiligung am ebenfalls in Kalifornien – in Mountain View – ansässigen SD-WAN –Start-up Velocloud im März. Damals nahm der Netzwerkausrüster an einer Serie-D-Finanzierungsrunde in Höhe von 35 Millionen Dollar teil.

Durchgängige SD-WAN-Ansätze bis zu den Endpunkten in Zweigstellen scheinen von Kunden derzeit stark nachgefragt zu werden. Zumindest rüsten sich die Anbieter dafür. So hatte Riverbed Technology erst Ende April genau dafür den WLAN-Spezialisten Xirrus übernommen und kurz zuvor hatte der deutsche Anbieter Lancom mit dem Release 10.0 seiner Firmware LCOS diesbezügliche Ankündigungen in die Tat umgesetzt.

Ausgewähltes Webinar

Praxisleitfaden für den Schutz von Unternehmen vor Ransomware

Helge Husemann, Product Marketing Manager EMEA von Malwarebytes, stellt in diesem 60-minütigen Webinar (Aufzeichnung) die neue Sicherheitslösung Malwarebytes Endpoint Protection vor. Sie enthält ein mehrstufiges Sicherheitskonzept und bietet damit einen effektiven Schutz vor modernen Bedrohungen wie WannaCry, Petya und anderen.

Cisco hofft, das Entwicklerteam von Viptela behalten und mit seinem eigene zusammenführen zu können. Die Übernahme soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 abgeschlossen werden. Gemeinsam sollen dann die SD-WAN-Angebote “verbessert” werden. Was darunter konkret zu verstehen ist, hat Cisco noch nicht mitgeteilt. Salvagno erklärt zudem, dass die Übernahme dazu beitragen soll, Ciscos Umstieg auf ein Geschäftsmodell mit wiederkehrenden, auf Software basierenden Umsätzen zu beschleunigen – ein Projekt, dass der Konzern schon länger verfolgt.

Viptela wurde 2012 von den ehemaligen Cisco-Entwicklern Amir Khan und Khalid Raza gegründet. Es hat seitdem von Investoren, insbesondere Sequoia Capita, rund 108 Millionen Dollar erhalten und konnte eigenen Angaben zufolge 25 der Fortune-500-Unternehmen als Kunden gewinnen, darunter auch die Netzwerkbetreiber Verizon und Singtel. Dass Cisco für Viptela fast der Sechsfache des bislang eingenommenen Wagniskapitals bezahlt, belegt ebenfalls die Bedeutung, die der Konzern dem Themenfeld beimisst.

Redaktion

Recent Posts

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

7 Stunden ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

11 Stunden ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

12 Stunden ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

1 Tag ago

Rechenzentrumsnetzwerke als Schlüssel für Desaster Recovery

Huawei Connect Paris: Innovationen rund um Data Center, Storage und IT-Sicherheit.

1 Tag ago

Cybersecurity mit KI: Strategischer Vorteil oder Sicherheitsrisiko?

Mit KI optimieren Hacker ihre Angriffsversuche. Ist CIAM eine Lösung, mit der sich Unternehmen vor…

1 Tag ago