Red Hat startet mit Innovation-Lab in die Service-Welt
Red Hat startet offiziell mit einem Open Innovation Lab in London. Hier sollen Unternehmen Unterstützung bekommen, die ein Business-Problem mit einer Anwendung lösen oder schnell mit neuen Apps Kunden erreichen wollen. Seit gut einem Jahr bietet Red Hat dieses Konzept in den USA an. Nun geht mit der Eröffnung des Londoner Hubs diese Initiative auch nach Europa.
Die Idee dahinter ist, dass Unternehmen Entwickler und Business-Verantwortliche gemeinsam mit Red-Hat-Experten mit verschiedenen Schwerpunkten Lösungen für Problem erarbeiten. Dabei sollen den Teams vor allem auch die Arbeitsweise von Open Source Entwicklung und DevOps näher gebracht werden.
Unternehmen die diesen Service in Anspruch nehmen, bekommen neben den Beratungsleistungen der Red-Hat-Experten auch eine “Click-Start”-Umgebung, bei der Tools, Datenbanken, Cloud-Services und Technologien von Red Hat mit wenigen Klicks ausgewählt werden können. Zugleich bekommen sie Zugriff auf das gesamte Online-Trainings-Angebot von Red Hat. Dabei müssen die Anwender nicht zwangsläufig in der eigenen Infrastruktur Red Hat einsetzen.
“Die Idee zu diesen Labs hatten unsere Kunden”, so John Alessio, Vice President Global Services bei Red Hat in London im Gespräch mit silicon.de. “Die wollen neue Initiativen möglichst schnell umsetzen, egal ob es sich dabei um Mobile, Cloud oder Microservices handelt.” Denn der Markt verändere sich sehr schnell, über Open Source können die Anwender zügig neue Projekte umsetzen und seien zudem flexibler als mit einer proprietären Lösung.
Die Kundenteams können auch außerhalb des Labs zusammen mit den Red-Hat-Experten entwickeln. Dennoch soll das Lab eine Infrastruktur für solche Angebote bieten und eine zentrale Anlaufstelle sein.
Die Labs sind daher auch darauf ausgerichtet, den Entwicklern eine inspirierende Umgebung zu liefern und sind speziell für die Arbeit im Team ausgelegt. Neben verschiedenen Räumen mit bestimmten Schwerpunkten sollen weitere Details wie offen verlegte Versorgungsleitungen oder Metallfließen am Boden den Eindruck von unfertigen Projekten unterstreichen. Die Kundenteams sollen außerhalb ihrer gewohnten Umgebung agieren, um offener für neue Impulse zu sein.
“Man kann sich das in etwa so vorstellen, als ob wir mit den Kunden kochen und ihnen zeigen, dass wir bestimmte Dinge anders machen”, so Hans Roth, VP Services EMEA bei Red Hat. “Wir wollen den Unternehmen nicht unbedingt nur eine neue App entwickeln, sondern wir wollen den Anwendern auch vermitteln, wie man das mit neuen Methoden angehen kann.”
Für Roth sind die Labs aber noch mehr. Darin spiegle sich auch die Entwicklung von Red Hat als Unternehmen wider. “Noch vor einige Jahren haben wir uns als Unternehmen auf unsere Produkte konzentriert”, ergänzt Michael Walker, der bei Red Hat weltweit für die Labs verantwortlich ist. “Inzwischen steht bei uns aber nicht mehr die Lösung von technischen Problemen im Vordergrund, sondern das Umsetzen von Business-Lösungen.”
Ein Beispiel für die Entwicklung in einem Lab hat das Schweizer Startup EasyER AG gegeben, das in einem Pilotprojekt das Londoner Lab ausprobiert hat. “Wir haben innerhalb von vier Wochen ein MVP, ein so genanntes Minimal Viable Product zusammen mit Red Hat entwickelt”, bestätigt André Baumgart, Gründungspartner der easiER AG.
Patienten sollen sich über das Tool, abhängig von der Dringlichkeit der Krankheit oder des Problems, bei ihrem Arzt oder in einem Krankenhaus einen Termin vereinbaren können. Anwender sehen auch, ob in einem anderen Krankenhaus schneller ein Termin frei ist.
Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!
Der zweite Teil der App wird in Praxis oder einem Krankenhaus betrieben und kann über offene Schnittstellen auch mit anderen Backend-Systemen integriert werden. “Wir haben uns dabei für Red Hat entschieden, weil wir damit nicht nur alle Endgeräte und Plattformen mit einer skalierbaren Lösung bedienen können, sondern weil wir damit auch eine umfassende Sicherheit bekommen, was ja gerade im Gesundheitssektor besonders wichtig ist”, betont Baumgart.
Eine offizielle Preisliste für das Lab veröffentlicht Red Hat derzeit nicht. Abgerechnet wird per Resident, also per Entwickler pro Woche. In einem Team müssen mindestens drei Entwickler sein.
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