Im Zuge der Übernahme von Brocade durch Broadcom wird der Storage- und Netzwerkanbieter weiter zerpflückt. Jetzt ist der als Vyatta bezeichnete Software-Bereich an der Reihe. Er wird zu einem nicht genannten Betrag an AT&T verkauft.
Offenbar hat Broadcom nur Interesse an der SAN-Technologie von Brocade. Im März war bekannt geworden, dass die Sparte Enterprise-Netzwerke durch Extreme Networks übernommen werden soll. Kurz zuvor wurde die WLAN-Sparte, die erst im April 2016 durch den Kauf von Ruckus Wireless für 1,5 Milliarden Dollar aufgerüstet worden war, für lediglich 700 Millionen Dollar an den Investor Arris International abgestoßen.
Nach Abschluss der Transaktion, die einigen Auflagen unterliegt, wird AT&T das Netzwerkbetriebssystem Vyatta samt seiner virtuellen Netzwerkfunktionen (NFV) und der Distributed Services Plattform gehören. Auch die in Entwicklung befindliche Software, Softwarelizenzen sowie die damit zusammenhängenden Patente und Patentanträge gehören dann AT&T. Um die Plattform weiterentwickeln zu können, sollen die bisher damit befassten Brocade-Mitarbeiter ein Angebot von AT&T bekommen. Sie sitzen überwiegend in Kalifornien und Großbritannien.
Der Netzwerkbetreiber will die Vyatta-Plattform nutzen, um sein eigenes Netzwerk umzubauen. Bis zum Jahr 2020 sollen damit drei Viertel des Netzwerkes von AT&T virtualisiert und per Software kontrolliert werden. Ende 2017 soll der Wert bei 55 Prozent liegen. Insbesondere soll das bereits zuvor angekündigte SD-WAN-Angebot auf Basis von Technologie von VeloCloud aufgerüstet werden.
In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.
Ein SD-WAN ermöglicht es Anwenderunternehmen unter anderem, Cloud-Services flexibel zu nutzen. SD-WANs, die als Service aus der Cloud bereitgestellt werden, bieten flexible Bandbreiten, schnelle Bereitstellung und nutzungsbasierende Abrechnung.
Sie harmonieren damit bestens mit der Nutzung hybrider Infrastrukturen, die in den nächsten Jahren wohl das verbreitetste IT-Infrastrukturmodell sein wird. Allerdings ist AT&T hier etwas in Verzug, andere Anbieter sind schon weiter. Und abzuwarten bleibt auch, ob außerhalb der USA der Versuch, eine eigene Welt zu etablieren und wie geplant eigene Hardware anzubieten, erfolgreich sein kann. Aus Sicht von Anwenderunternehmen dürfte es vorteilhafter erscheinen, Anbieter zu bevorzugen, die sich auf gängige Technologie verlassen und sich durch den Service differenzieren, um so eine Abhängigkeit zu verhindern.