Der Grund für den Ausfall zahlreicher wichtiger IT-Systeme bei British Airways ausgerechnet an einem langen Wochenende und dem Beginn von Ferien in Großbritannien vor gut einer Woche ist nun gefunden. Willie Walsh, CEO der International Airlines Group, der Holding, unter der seit 2011 British Airways und Iberia agieren, hat jetzt gegenüber CNN dargelegt, dass offenbar ein Techniker an der Stromversorgung gearbeitet hat, als eine Leitungsunterbrechung dafür sorgte, dass zunächst die Stromzufuhr und dann auch die Ersatzleitung – offenbar automatisch – abgeschaltet wurden. Dadurch sei die Stromversorgung unmittelbar und komplett unterbrochen gewesen.
Der Schreck war offen bar groß und führte bei den Zuständigen zu einer verständlichen aber falsche Reaktion: Der Strom wurde umgehend komplett wieder angeschaltet power was zu einer Lastspitze führte, die wiederum Server, Steckdosenleisten und andere Verbindungen beschädigte. All diese Komponenten hätten danach ersetzt werden müssen.
Von den Folgen des Ausfalls waren rund 75.000 Passagiere betroffen und wurden die beiden Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick nahezu lahmgelegt. Außerdem funktionierten die Website und die Mobil-App von British Airways nicht mehr vollständig und fielen zudem auch die Programme aus, mit denen die Mitarbeiter an den Flughäfen auf Informationen zugreifen und die zur Gepäckermittlung genutzt werden. Die meisten der Betroffenen konnten daher nicht oder nur unzureichend informiert werden.
CNN zufolge schätzen Experten die Kosten des Ausfalls auf 102 bis 138 Millionen Dollar. Laut Walsh soll nun eine externe Forma mit der Ursachenforschung beauftragt werden. “Das hätte nicht passieren sollen. Aber es passierte. Nun müssen wir sicherstellen, dass es nicht wieder passiert und uns davon erholen“, so Walsh gegenüber CNN.
Wie The Guardian bereits am Wochenende berichtete, besteht Walsh aber darauf, dass das BA-Management, das vom spanischen CEO Alex Cruz angeführt wird, “alles getan hat, was es unter den gegeben Umständen tun konnte.”
Nach Ansicht mancher britischen Kunden ist das nicht viel. Sie warteten tagelang auf ihr Gepäck – obwohl sie teilweise überhaupt nie geflogen waren. The Guardian berichtet von einem Fall, in dem ein Passagier 12 Stunden lang in Heathrow auf seinen Flug nach Schweden wartete. Nach fünf Tagen und zahlreichen Anrufen bei BA habe er dann am Donnerstagnachmittag eine SMS erhalten, dass sein Gepäck, samt Business-Notebook, am folgenden Tag in Stockholm abgeholt werden könne.
Insgesamt scheint der Fall der Traum jedes USV-Anbieters zu sein. Diese Firmen werden nicht müde, die Vorteile und die Notwendigkeit von unterbrechungsfreien Stromversorgungen und die Gefahren von Lastspitzen zu predigen. Sie verweisen alljährlich im Frühsommer auf die Gefahren durch Gewitter in der heißen Jahreszeit und könne sogar “unerklärliche Programmfehler” auf Spannungsschwankungen durch Zu- oder Abschalten großer Verbraucher im Netz zurückführen.
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Nach allem was man jetzt weiß, scheint das Absicherungskonzept bei British Airways diesbezüglich zumindest lückenhaft gewesen zu sein. Dabei gehört so etwas zu den grundlegenden Hausaufgaben beim Rechenzentrumsbau. Sie nicht gemacht zu haben nun mit einem menschlichen Versagen zu begründen, dass eben nie ganz ausgeschlossen werden könne, lässt durchaus den Verdacht aufkommen, dass Versäumnisse unter den Teppich gekehrt werden sollen.