Weltweiter IP-Traffic verdreifacht sich bis 2021 auf 3,3 Zettabyte

Cisco hat mit dem Cisco Visual Networking Index (VNI) eine Prognose zur Entwicklung wichtiger Kennzahlen für das Internet bis 2021 vorgelegt. Demnach steigt bis dahin die Zahl der Internetnutzer auf 4,6 Milliarden an, was dann 58 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. Die Anzahl der Verbindungen von persönlichen Geräten und Geräten, die dem Internet der Dinge (IoT) zuzurechnen sind, soll von 2016 bis 2021 von 17,1 auf 27,1 Milliarden ansteigen. Und die durchschnittliche Bandbreite von Breitbandverbindungen erhöht sich der Cisco-Prognose zufolge von 27,5 auf 53,0 MBit/s. Die wird dann auch gebraucht, soll sich doch der Anteil von Video am gesamten IP-Traffic von 73 auf 82 Prozent erhöhen. Der Datenverkehr über das IP-Protokoll insgesamt verdreifacht sich auch dadurch laut Cisco nahezu – von 1,2 Zettabyte im Jahr 2016 auf 3,3 Zettabyte 2021.

Den Visual Networking Index veröffentlicht Cisco schon seit 12 Jahren. Das erste Mal sollen der Prognose zufolge am Ende des Vorhersagezeitraums, in dem Fall also 2021, Verbindungen zwischen Maschinen (M2M) die auf Anwendungen im Internet of Things (IoT) zurückgehen, durch die Hälfte der dann insgesamt 27,1 Milliarden Geräte verursacht werden. Ihr Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen bleibt mit fünf Prozent 2021 naturgemäß klein, werden doch oft nur kleine Datenmengen übertragen. Und wenn es nach Cisco und anderen Anbietern geht, wird noch dazu künftig ein immer größerer Teil der erfassten und erstellten Daten direkt am Rand des Netzwerks verarbeitet (Edge Computing).

Cisco-Prognose für den Internet-Traffic in Deutschland im Jahr 2021 (Grafik: Cisco)

Die Zunahme bei der Anzahl der IoT-Geräte fällt auch deshalb voraussichtlich wesentlich größer aus: Cisco sagt bis 2021 eine Steigerung um den Faktor 2,4 auf dann 13,7 Milliarden Geräte vorher. Die Branchen mit dem größten Zuwachs sollen dabei das Gesundheitswesen, der Bereich Connected Cars sowie Smart Cities – von Cisco in der Studie als “Connected Cities” bezeichnet sein. Sie kommen auf ein jährliches Wachstum von jeweils rund 30 Prozent.

Video wird Cisco zufolge in den kommenden fünf Jahren endgültig den IP-Datenverkehr dominieren. Während 2016 noch 67 Prozent auf diese Anwendung entfielen, sollen es 2021 über 80 Prozent sein. Das größte Wachstum sieht Cisco dabei bei Live-Videos im Internet. Deren Anteil soll sich um das 15-fache erhöhen und 2021 dann bei 13 Prozent des gesamten Datenverkehrs im Internet liegen. Insgesamt werden 2021 die rund 1,9 Milliarden Video-Nutzer im Internet pro Monat fünf Millionen Jahre Videosequenzen anschauen. Das entspricht einer Million Video-Minuten, die jede Sekunde übertragen werden.

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Schlecht für Netzbetreiber und gut für Anbieter flexibler Netzwerkomponenten und wahrscheinlich noch einmal ein Schub für die Modernisierung von Netzwerken mittels SDN und NFV (Software Defined Networking und Network Function Virtualization) ist, dass sich der Datenverkehr auch im Internet immer stärker auf bestimmte Zeiten konzentriert. In der ohnehin schon belasteten “Rush-Hour” im Internet nimmt der Datenverkehr laut Cisco um 35 Prozent pro Jahr zu, das durchschnittliche Wachstum liege dagegen bei 26 Prozent pro Jahr.

Ciscos Prognose im Rahmend es Visual Networking Index (VNI) für den weltweiten IP-Traffic im Jahr 2021 (Grafik: Cisco)

Darauf werden auch die Netzwerkbetreiber und Unternehmen reagieren. Cisco zufolge wächst der über SD-WANs (Software Defined Wide Area Networks) transportierte Datenverkehr bis 2021 pro Jahr um 44 Prozent. Für den Datenverkehr über traditionelle WAN-Infrastrukturen sieht die Prognose lediglich eine Zunahme um fünf Prozent pro Jahr. So soll 2021 der Anteil über SD-WAN-Strukturen transportierten WAN-Verkehrs dann bei 25 Prozent liegen.

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Zudem nimmt der Anteil des Datenverkehrs, der von mobilen Geräten ausgeht oder für sie bestimmt ist, erwartungsgemäß weiter zu. Cisco fasst hier per WLAN und per Mobilfunk angebundene Geräte zusammen und geht davon aus, dass auf sie 2021 rund 73 Prozent des gesamten Internetverkehrs entfällt. 2016 waren es noch 52 Prozent. Während der Anteil via WLAN ungefähr gleich bleibt, nimmt er vor allem via Mobilfunk zu – von 10 Prozent 2016 auf 20 Prozent 2021.

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Redaktion

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