Bei der Vorstellung eines Whitepapers mit Details zu Sicherheitsfunktionen des Creators Update für Windows 10 erklärte Microsoft, dass keine bekannte Ransomware unter Windows 10 S funktioniere und zudem “keine Windows-10-Kunden bekannt sind, die durch den weltweiten Cyberangriff mit WannaCry (bzw. WannaCrypt) kompromittiert wurden”. Dem Whitepaper nimmt die Gefahr durch Ransomware seit Februar allgemein wieder zu. Im April dokumentierte Microsoft mehr als 200.000 Infektionen. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Februar. Nach fast 400.000 Infektionen im August 2016 waren die Werte bis Anfang 2017 kontinuierlich zurückgegangen.
Windows 10 S wurde Anfang Mai vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine restriktive Variante des Betriebssystems, die zunächst für den Einsatz an Schulen gedacht ist. Desktopanwendungen können dabei nicht wie bei Windows gewohnt unabhängig installiert werden. Alle Anwendungen müssen aus dem Windows Store bezogen werden.
Mit dem sogenannten Creators Update für Windows 10 hatte Microsoft im Frühjahr auch mehrere Sicherheitsfunktionen eingeführt. Dazu gehört ein reputationsbasierter Download-Filter beim Browser Edge sowie ein in Office 365 enthaltener Dienst, den Microsoft URL-Detonation-Service nennt. Außerdem wurde mit Windows Defender die integrierte Antivirus-Software verbessert und mit mit Device Guard eine neue Sicherheitsfunktion eingeführt. Im Enterprise-Bereich steht seitdem mit Windows Defender ATP ein Tool zur Verfügung, dessen Leistungsfähigkeit bei der Abwehr von Ransomware Microsoft schon früher herausgestellt hat.
Die jetzt von Microsoft präsentierte Statistik enthält allerdings noch keine Angaben zum Monat Mai. In dem Monat hatte die WannaCry-Malware weltweit für Aufsehen gesorgt, weil sie mehrer Hunderttausend Rechner weltweit erfolgreich angegriffen hat. Kaspersky hatte bei der Untersuchung der Malware-Kampagne festgestellt, dass fast alle betroffenen Rechner (98 Prozent) ungepatchte Windows-7-Systeme waren. Das laut Microsoft nicht angreifbare Windows 10 taucht in dieser Statistik zwar nur mit einem Anteil von 0,03 Prozent auf, ist aber vertreten.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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