Mit Debian 9 Stretch steht eine neue Stable-Version der verbreiteten Linux-Distribution bereit. Den Entwicklern zufolge umfasst Debian 9 mehrere aktualisierte Software-Pakete.Außerdem kommt als Standard-Datenbank statt wie bisher mySQL nun MariaDB zum Einsatz. Mit dem Release von Debian 9 Stretch sind außerdem auch Firefox und Thunderbird wieder enthalten. Sie ersetzen in den Archiven nach mehr als zehn Jahre Iceweasel und Icedove.
Debian ist nach Linux Mint die am zweithäufigsten eingesetzte Linux-Distribution. Aufgrund der breiten Auswahl von Paketen und der traditionell weitreichenden Unterstützung für zahlreiche Architekturen eignet sich Debian für viele Einsatzszenarien. Daran hat sich auch mit Version 9 nichts geändert. Nach wie vor kann Debian als Entwicklungsserver oder Rechencluster, aber auch als Datenbank-, Web- oder Storage-Server eingesetzt werden.
Mit zusätzlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen soll die Eignung für den Einsatz in Unternehmen verbessert werden. Dazu gehören nun automatische Installations- und Upgrade-Tests für alle Pakete im Debian-Archiv. Debian 9 Stretch unterstützt insgesamt zehn Architekturen. Neben Intel- und AMD-Prozessoren mit 32- und 64-Bit-Befehlssatz sind das auch PowerPC, IBM S/390, ARM und MIPS. Nicht unterstützt wird die 32-Bit-PowerPC-Architektur. Laut den Entwicklern wird die neue Debian-Version die nächsten fünf Jahre mit Aktualisierungen versorgt.
Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.
Wie üblich werden für die Installation auch von Debian 9 Stretch Images für die unterschiedlichen Plattformen angeboten. Mit ihnen ist auch die Installation unterschiedlicher Arbeitsumgebungen möglich. Dazu können Anwender während der Installation GNOME, KDE Plasma, LXDE oder Xfce auswählen. Mit vorgefertigten OpenStack-Images für amd64 und arm64 richtet sich das Debian-Projekt auch an Cloud-Anwender.
Debian Edu/Skolelinux Stretch
Auf Basis von Debian 9 Stretch steht nun auch die für Schulen konzipierte Version Debian Edu/Skolelinux zur Verfügung. Sie soll eine gebrauchsfertige Umgebung für ein komplettes Schulnetzwerk bieten. Nach der Installation steht zunächst ein Schulserver zur Verfügung. Auf dem laufen den Entwicklern zufolge alle für ein Schulnetzwerk erforderlichen Dienste. Über die Weboberfläche von GOsa² müssen dann nur noch Benutzer und Maschinen hinzugefügt werden.
Nach der Installation des Hauptservers von CD oder USB-Stick können alle anderen Rechner mittels einer ebenfalls angebotenen Umgebung für das Booten über das Netzwerk installiert werden. In Schulen leider oft noch anzutreffende ältere Computer lassen sich als LTSP Thin Clients oder Diskless Workstations betreiben. Sie booten dann über das Netzwerk. Für sie ist dann keinerlei Installation erforderlich. Das soll mit Rechnern funktionieren, die zehn oder mehr Jahre alt sind.
Für die Authentifizierung nutzt Debian Edu eine LDAP-Datenbank und Kerberos, zentralisierte Benutzerverzeichnisse, DHCP-Server, Web-Proxy und zahlreiche weitere Dienste. Der Desktop bietet über 60 unterrichtsbezogene Software-Pakete. Im Debian-Depot stehen weitere zur Verfügung. Als graphische Arbeitsumgebung werden zur Auswahl KDE Plasma, GNOME, LXDE, MATE und Xfce angeboten.
[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]
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