Categories: Politik

EU-Parlament: Prinzip der Vertraulichkeit soll auch für elektronische Kommunikation gelten

Der Ausschuss des EU-Parlaments für Bürgerrechte und Justiz hat seine Überarbeitung des Entwurf der EU-Direktive für den Schutz persönlicher Daten in elektronischer Kommunikation vorgelegt. In ihm fordern die Abgeordneten des EU-Parlaments, dass das Prinzip der Vertraulichkeit für alle Kommunikationsmittel gelten soll. Dazu sollen Anbieter von Kommunikationsdiensten unerlaubte Zugriffe mittels Software und Verschlüsselung ausschließen.

Verschlüsselung (Bild: Shutterstock/Cousin_Avi)

Damit haben die Abgeordneten den von der EU-Kommission ausgearbeiteten Entwurf in mehreren Punkten deutlich verschärft. Das Parlament will das Vertraulichkeitsprinzip auch auf Telefonie, Internetzugänge, Instant Messaging, E-Mail, Internettelefonie und Messaging in Sozialen Medien ausweiten. Die EU-Kommission wollte den Schutz bei der Kommunikation in Sozialen Medien auf persönliche Nachrichten einschränken.

Die EU-Parlamentarier wollen Anbieter von Dienten zudem zur verpflichten Techniken zu entwickeln, mit denen sich alle nicht autorisierten Eingriffe in elektronische Kommunikation aufspüren lassen. Auch diese Forderung geht über den Entwurf der EU-Kommission hinaus. Ausdrücklich fordert das EU-Parlament, dass Anbieter elektronischer Kommunikationsdienste sicherstellen, “dass es ausreichenden Schutz vor unerlaubten Zugriffen oder Veränderungen der elektronischen Kommunikationsdaten gibt und dass die Vertraulichkeit und Sicherheit der Übertragung durch die Natur der Übertragungsmethode oder durch dem Stand der Technik entsprechende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der elektronischen Kommunikation garantiert ist.”

PartnerZone

Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen

Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.

Moderne Verschlüsselungstechniken sind jedoch von den Behörden und auch vielen EU-Regierungen nicht gerne gesehen. Sie fürchten dadurch Nachteile in Bezug auf die innere Sicherheit. So forderte etwa in Deutschland vergangene Woche auf der Innenministerkonferenz (IMK), einem regelmäßigen Treffen der Innenminister der Bundesländer, unter anderem Bundesinnenminister Thomas De Maizière, Zugriff auf verschlüsselte Messenger-Dienste wie WhatsApp. Das lehnte der Bitkom jedoch wie zu erwarten umgehend ab. Gegenüber dem rbb-Inforadio sagt er, dass nach Ansicht des Verbandes ausreichend Möglichkeiten zur Überwachung existieren. Zusätzliche Einfallstore könnten nicht nur von Behörden, sondern auch von Kriminellen genutzt werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.dek]

Tipp: Wissen Sie alles über Edward Snowden und die NSA? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

GEBHARDT Intralogistics setzt bei IT-Transformation auf S/4HANA

Mit SAP S/4HANA und Cloud-Technologien legt der Intralogistik-Spezialist Basis für eine zukunftsweisende IT-Architektur.

2 Tagen ago

Elisabeth-Klinik Bigge setzt für Verwaltung von iPads auf Jamf Pro und Apple Business Manager

Automatisiertes Management von iPads sorgt für reibungslosen Betrieb sowie Sicherheit und verlässlichen Datenschutz.

2 Tagen ago

Malware Ranking Februar: AsyncRAT sorgt in Deutschland für wirtschaftliche Schäden

Der aufstrebende Trojaner wird in professionellen Kampagnen eingesetzt, die Plattformen wie TryCloudflare und Dropbox zur…

2 Tagen ago

KI-Wettrennen: Deutschland muss aufholen

Investitionsbemühungen der Unternehmen werden nur erfolgreich sein, wenn sie die Datenkomplexität, -sicherheit und -nachhaltigkeit bewältigen…

3 Tagen ago

Fakten statt Fiktion: Was tun gegen KI-Halluzinationen und -Bias?

Generative KI kann falsch liegen oder vorurteilsbehaftete Ergebnisse liefern. Maßnahmen, mit denen Unternehmen das Risiko…

3 Tagen ago

Deutsche Wirtschaft räumt Versäumnisse ein

82 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, die aktuelle Konjunkturkrise sei auch eine Krise zögerlicher…

3 Tagen ago