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Menschliche Fehler verursachen die meisten Server-Ausfälle

Die Unternehmensberatung ITIC hat die aktuelle Nutzerbefragung ITIC 2017 Global Server Hardware and Server OS Reliability Survey veröffentlicht. Dafür wurden mehr als 750 Organisationen zur Zuverlässigkeit ihrer Systeme befragt. Auch die Zufriedenheit mit den Services der Hersteller wurde abgefragt.

Ein wenig überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass die IBM Mainframes die Liste in Sache Ausfallsicherheit anführen. Laut der ITIC-Untersuchung sollen Mainframes lediglich 0,96 Minuten ungeplante Server-Downtime im vergangenen Jahr erfahren haben. Das entspricht 2 Sekunden in der Woche oder 8 Sekunden pro Monat. In der Vorjahresstudie erreichte die Downtime bei Mainframes noch 1,12 Minuten pro Server und Jahr.

IBMs Mainframes führen in einer Nutzerbefragung durch die Marktforscher von ITIC mit weniger als einer Minute ungeplanten Ausfällen an. Die besten Standardsysteme sollen demnach knapp drei Minuten im Jahr ungeplant ausfallen. (Bild: IBM)

Darin sehen die Autoren der Studie ein Zeichen, dass sich die Zuverlässigkeit der Serverhardware stetig steigert. Denn auch die Werte anderer Hersteller wie HPE, Fujitsu, Dell EMC und Cisco verbessern sich im Schnitt.

Interessant aber ist der Vergleich zwischen Mainframes und x86-Standard-Systemen. Hier führe laut ITIC die Server von Lenovo die Liste an. 2,8 Minuten ungeplante Auszeiten registrierten Anwender in den zurückliegenden 12 Monaten pro Server. Damit liegen die Ausfallzeiten um den Faktor 2,91 über denen des Mainframes.

87 Prozent der Anwender von Lenovo-Servern mit Red Hat Enterprise Linux, SUSE oder Ubuntu geben an, dass sie weniger als eine ungeplante Auszeit pro Server pro Jahr erleben. Zwei Prozent der Lenovo-Anwender erklärten, dass sie einen Ausfall von länger als vier Stunden pro Server und Jahr haben. 6 Prozent sind es bei HPE, 8 bei Dell und 10 Prozent der Anwender von Oracle Anwender sehen langwierige Ausfälle.

Ältere Hardware als Ausfallursache

Für 66 Prozent der Anwender ist vor allem ältere Hardware der wichtigste Grund für Server-Ausfälle. In der Befragung aus dem Jahr 2014 gaben noch 44 Prozent der Anwender an, dass ältere Hardware sich negativ auf die Verfügbarkeit auswirke. 21 Prozent sehen darin sehen im Alter ihrer Systeme dagegen keine negativen Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit.

In aller Regel sind die Anwender wohl recht zufrieden. So geben lediglich 1 Prozent der Kunden von Cisco, Dell und IBM/Lenovo an, schlechten oder unzufriedenstellenden Support zu bekommen. 3 Prozent der Nutzer von HPE und Fujitsu sowie 4 Prozent der Toshiba-Anwender vertreten diese Einschätzung.

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Herausstechend dabei aber sei laut den Studienautoren der hohe Wert unter Anwendern von Oracle-Hardware. 16 Prozent der Nutzer sind hier der Ansicht, “schlechten” oder “unzufriedenstellenden” Support von dem Anbieter zu bekommen. Dafür sorge unter anderem auch die undurchsichtige Lizenz und Preis-Politik von Oracle. Die Studien-Autoren mutmaßen, dass zahlreiche Oracle-Anwender Upgrade-Zyklen überspringen, was dazu führt, dass die Verlässlichkeit der Systeme mit dem zunehmenden Alter der Hardware leicht abnimmt.

Menschliche Fehler als Ausfallursache

Ein weiterer Trend sei, dass immer häufiger menschliche Fehler und Angriffe auf die Systeme, die Zuverlässigkeit der Systeme beeinträchtigen. Menschliche Fehler, wie falsche Konfigurationen sind inzwischen bei 80 Prozent der Anwender die wichtigste Ursache für Ausfälle. Damit sind Fehler noch vor Sicherheitsproblemen mit 59 Prozent offenbar inzwischen die häufigste Ursache für Ausfälle.

Dafür sehen die Autoren zwei Gründe. Zum einen werden die IT-Teams immer kleiner zum anderen müssen diese mehr und komplexere Aufgaben erledigen. So müssten schnell und mit hohem Druck neue komplexe Technologien wie IoT, Cloud-Computing oder Big Data Analytics im Unternehmen realisiert werden.

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Mit der Digitalisierung steige auch das Bedürfnis der Anwender nach verlässlichen Systemen, denn die digitalen Services rücken immer mehr in den Fokus und sind zunehmend auch eine Grundlage für die Geschäftsmodelle der Anwender.

So steige im Vergleich mit der Befragung aus dem Jahr 2014 der Anteil derjenigen Unternehmen, die wenigstens “Four Ninnes” Uptime brauchen. Inzwischen ist eine Uptime von 99,99 Prozen für 79 Prozent der Anwender eine wichtige Voraussetzung. Noch vor drei Jahren gaben nur 49 Prozent der Unternehmen an, solche Anforderungen an die eigene IT zu haben.

Gleichzeitig steigen auch die Kosten einer Downtime, wie ITIC in einer Studie im Mai mitteilte. 98 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern geben an, dass die Kosten für einen einstündigen Ausfall die Grenze von 150.000 Dollar überschreiten. 31 Prozent und damit 7 Prozent mehr als noch vor 3 Jahren erklärten, dass ein Ausfall von einer Stunde bis zu 400.000 Dollar kostet. Ein Drittel der Unternehmen beziffern die Kosten für einen einstündigen Ausfall zwischen 1 und 5 Millionen Dollar.

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Redaktion

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