Erneut wurde ein Sicherheitsleck in Microsofts Malware Protection Engine bekannt. Wie der Google-Sicherheitsforscher Tavis Ormandy meldet, kann ein Angreifer beliebigen Schadcode in das System einschleusen und ausführen. Microsoft stuft die Anfälligkeit als kritisch ein, da ein Angreifer die vollständige Kontrolle über ein System übernehmen kann.
Dafür muss laut Microsofts Security Advisory einer anfälligen Windows-Version auf einer Webseite oder über einen Dateianhang in einer Mail eine präparierte Datei untergeschoben werden. Bei aktiviertem Echtzeitschutz werde die Datei automatisch gescannt. Das führt dann dazu, dass die Anfälligkeit ausgenutzt wird. Bei deaktiviertem Echtzeitschutz muss der Angreifer auf einen geplanten Scan warten.
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Betroffen ist beispielsweise Windows Defender, der in Windows 10 vorinstalliert ist. Auch in Windows 7 ist Defender anfällig. Windows 8.1 nutzt die Malware Protection Engine ebenfalls. Weitere anfällige Sicherheitsprodukte sind Microsoft Security Essentials, Microsoft Endpoint Protection, Forefront Endpoint Protection, und Windows Intune Endpoint Protection.
Microsoft weist zudem darauf hin, dass sich der Fehler nur mit den 32-Bit-Versionen der Malware Protection Engine ausnutzen lässt. Für Nutzer von Windows 10 64-Bit sollte also keine Gefahr bestehen.
Ormandy habe Microsoft über die Sicherheitslücke am 7. Juni informiert. Bereits am 19. Juni teilte das Unternehmen dem Google-Forscher mit, dass ein Fix im Lauf der Woche veröffentlicht werde.
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Das Update, das den Fehler in der Malware Protection Engine behebt, hat Microsoft inzwischen ausgeliefert. Version 1.1.13903.0 behebt den Fehler. Welche Version verwendet wird, kann man unter Einstellungen – Updates und Sicherheit – Windows Defender überprüfen.
Ormandy suchte nach eigenen Angaben unter Linux nach Fehlern in Microsoft Defender beziehungsweise der Malware Protection Engine. Dafür portierte er im Rahmen eines Projekts, das die Nutzung von Windows-Bibliotheken unter Linux ermöglichen soll, Windows Defender auf Linux. Die Bugs selbst fand er mithilfe einer Fuzzing genannten Technik. Durch die Eingabe großer Mengen zufälliger Daten in ein System mit dem Ziel, einen Absturz auszulösen, lassen sich Programmierfehler in Software, Betriebssystemen oder Netzwerken aufdecken.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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