SensoMotoric Instruments, ein im brandenburgischen Teltow ansässiges Unternehmen, gehört nun zu Apple. Das bestätigte ein Sprecher des US-Konzerns gegenüber Axios. MacRumors hatte zuvor berichtet, dass Gene Levoff, Vice President of Corporate Law bei Apple, die deutsche Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek Anfang Mai mit der Abwicklung der Akquisition beauftragt hatte.
Am 16. Juni beim zuständigen Amtsgericht eingereichte Unterlagen für das Handelsregister sollen zudem belegen, dass Eberhard Schmidt, der bisherige Geschäftsführer von SensoMotoric Instruments, durch Ali Sahin, einen der Anwälte der mit der Transaktion betrauten Kanzlei, ersetzt wurde. Von der Website von SensoMotoric wurden detaillierten Informationen zu Produkten und Bezugsquellen sind nicht mehr verfügbar.
SensoMotoric beschäftigt sich mit Eye-Tracking, das unter anderem für Augmented Reality und Virtual Reality wichtig ist. Bisher kamen die Angebote von SensoMotoric vor allem in der Marktforschung und der klinischen Forschung, der neurowissenschaftliche Forschung, für kognitives Lernen sowie im Bereich Biomechanik zum Einsatz. Das Unternehmen bot auch eine Brille zur Aufzeichnung von Augenbewegungen an udn zählt zu seinen Referenzkunden auch die Facebook-Tochter Oculus VR.
Wie MacRumors berichtet, hat SensoMotoric zumindest Teile seines operativen Geschäfts eingestellt. Kontaktversuche bleiben teilweise schon seit mehreren Wochen unbeantwortet. Augmented Reality gehört zu den angekündigten Neuerungen von iOS 11. Entwicklern steht dafür das Software Development Kit ARKit zur Verfügung. Ein Apple-Sprecher erklärte lediglich lapidar: “Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technikfirmen, und wir äußern uns grundsätzlich nicht zu unseren Absichten oder Plänen.”
Den Möglichkeiten ist eine Studie von Deloitte, Fraunhofer FIT und Bitkom nachgegangen. Deren Autoren sehen enormes Potenzial, warnen aber auch vor überzogenen Erwartungen. Der eco Verband hält zugleich das Feld Augmented Reality für unterschätzt.
Eine dieser “kleineren Technologiefirmen” war vor gut zwei Jahren das deutsche Augmented-Reality-Start-up Metaio. Es ging aus einem aus einem Projekt des Autokonzerns Volkswagen hervor. Zum Zeitpunkt des Aufkaufs hatte es etwa 1000 Kunden, darunter auch BMW und Ferrari. Die für ihre Zeit recht fortschrittliche Lösung von Metaio verschwand direkt nach dem Aufkauf durch Apple vom Markt. Die Kunden guckten in die Röhre – und haben sich inzwischen nach anderen Anbietern umgesehen.
Profitiert davon hat unter anderem der in der Fertigungsbranche als Software-Lieferant gut etablierte Anbieter PTC, der sich mit der Übernahme von Vuforia in den Markt eingekauft hatte. Er kam inzwischen vielfach als Metaio-Ersatz zum Zuge und propagiert inzwischen die Verknüpfung von IoT-Projekten und Augmented Reality in der Branche.