AMD hat mit der Reihe Ryzen Pro neue CPUs für Business-PCs vorgestellt. Der Anbieter fährt damit mit der grundlegenden Erneuerung seines Angebots auf Grundlage der Zen-Architektur fort, nachdem erst kürzlich mit der Epyc-Familie neue Server-Prozessoren und bereits zur Computex von mehreren Herstellern Desktop-PCs mit Ryzen-CPU vorgestellt worden waren. Die Reihe Ryzen Pro soll nun mit einer höheren Anzahl an Rechenkernen im Business-Umfeld in Konkurrenz zu den vPro-Prozessoren von Intel treten.
Laut Jim Anderson, der bei AMD für die Computing and Graphics Group verantwortlich ist, bringen die Ryzen-Pro-Desktop-CPUs bisher nicht verfügbare Leistung und Funktionen für hochwertige Business-Rechner. “Ryzen Pro bedeutet einen erheblichen Leistungssprung und geht in der Multi-Threading-Performance in Führung. Durch die erste CPU mit 8 Kernen und 16 Threads für PCs der Business-Klasse bietet Ryzen Pro eine Reihe technologischer Alternativen, die den wachsenden Unternehmensanforderungen von heute und morgen entsprechen”, so Anderson.
Insgesamt besteht die CPU-Reihe Ryzen Pro aus sechs Modellen. A unteren Ende stehen zwei Ryzen 3 Pro, die jeweils vier Rechenkerne und vier Threads bieten. Es folgen darüber zwei Ryzen 5 Pro mit 4 respektive 6 Kernen sowie 8 beziehungsweise 12 Threads. Die beiden Ryzen 7 Pro schließlich erreichen 8 Kerne sowie 16 Threads.
Neben der Leistung sollen Sicherheitsfunktionen auf Chip-Ebene die neuen AMD-Prozessoren für Unternehmen interessant machen. Mit ihnen geht AMD auch einen Weg, den Intel schon vor Jahren mit den unter “vPro” zusammengefassten Funktionen eingeschlagen hat. Bis die sich in Unternehmen durchgesetzt hatten dauerte es allerdings mehrere Jahre, da die Vorteile vor allem dann ins Gewicht fallen, wenn alle oder zumindest möglichst viele Rechner im Unternehmen diese unterstützen.
Bei AMD sollen nun Hardware-basierte Verschlüsselungs- und Sicherheitstechnologien die Absicherung einzelner Rechner erlauben. Die Prozessorfamilie Ryzen Pro soll zudem Sicherheitsstandards wie Secure Boot, fTPM (firmware Trust Platform Module), AES mitbringen und zudem auch Sicherheitsfunktionen von Windows 10 Enterprise gezielt unterstützen. Damit könnte sich die Einführung im Zuge von Migrationen auf Windows 10 schneller gestalten, als Intel das mit vPro-Technologien gelang.
AMD integriert in die Firmware zudem die standardisierte Schnittstelle DASH. Darüber ist Fernwartung unabhängig vom Prozessortyp möglich. Um Vertrauen bei Unternehmen wirbt der Hersteller zudem mit der Verlängerung der Garantie für die Ryzen-Pro-CPUs auf 36 Monate. AMD geht davon aus, dass die großen Anbieter von Business-Desktop-PCs Rechner auf Basis auf Ryzen Pro im zweiten Halbjahr 2017 auf den Markt bringen werden. In der ersten Jahreshälfte 2018 sollen dann Notebooks auf Grundlage des Ryzen Pro Mobile folgen.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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