Mobile Breitbandnutzung ist weltweit Motor der digitalen Entwicklung
Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der ITU hervor. Einer darin veröffentlichten Prognose zufolge klettert die Anzahl der Mobilfunkverträge von 7,51 Milliarden 2016 auf 7,74 Milliarden 2017 und übersteigt damit die Zahl der Menschen. Im gleichzeitig veröffentlichten, weltweiten Digitalisierungsindex liegt Deutschland um einen Platz verbessert auf Rang 12.
Die Internationale Telekommunikations Union (ITU) hat diese Woche ihren Jahresbericht für 2016 vorgelegt. Demnach wird 2017 die Anzahl der Mobilfunkverträge die Anzahl der Menschen auf der Erde erstmals deutlich übersteigen: Bei einer geschätzten Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden gibt es nach Schätzungen der ITU Ende 2017 rund 7,74 Milliarden Mobilfunkverträge. 2016 waren es noch 7,51 Milliarden.
Allerdings kann die Zahl der Mobilfunkverträge nicht automatisch mit der Anzahl der mobilen Internetnutzer gleichgesetzt werden. 2017 nutzen laut ITU lediglich 3,578 Milliarden Menschen das Internet mobil. Der Verbreitungsgrad von Mobiltelefonen überhaupt hat sich auf nun 98,7 Prozent in den Industrieländern und 70,4 Prozent in den Schwellen- und Entwicklungsländern erhöht.
Die Zunahme bei der mobilen Internetnutzung ist vor allem auf wenig entwickelte Länder zurückzuführen und dort vor allem auf die jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Sie drängen vehement ins Internet und dies meist mit Mobilgeräten und Mobilfunkverträgen, nicht zuletzt, weil das in ihren Ländern die günstigste Möglichkeit ist.
Den Zahlen der ITU zufolge sind 830 Millionen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren online. Das entspricht in den untersuchten 104 Ländern 80 Prozent dieser Altersgruppe. In den am wenigsten entwickelten Ländern ist ihr über ein Drittel aller Internetnutzer zuzuordnen. Im weltweiten Durchschnitt sind es nur 23 Prozent, in den Industrieländern sogar nur 13 Prozent.
Den Zahlen der aktuelle Ausgabe des ITU-Berichts “ICT Facts and Figures” zufolge hat außerdem die Anzahl der mobilen Breitband-Verträge in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 20 Prozent zugenommen. Weltweit werden es Ende 2017 voraussichtlich 4,3 Milliarden sein. Zwar fiel auch hier die Zunahme in den bislang besonders wenig entwickelten Ländern besonders stark aus, dennoch kommen in dieser Ländergruppe immer noch nur 23 Breitbandanschlüsse auf 100 Einwohner.
Die Zahl der Breitbandanschlüsse via Festnetz hat in den vergangenen fünf Jahren um jeweils 9 Prozent pro Jahr zugelegt. Dadurch sind laut ITU in dem Zeitraum weltweit 330 Millionen neue Anschlüsse hinzugekommen. Eine Sonderrolle nimmt hier China ein: Auf das Land entfallen in der Gruppe der Entwicklungsländer 80 Prozent aller neu hinzugekommenen Breitbandverträge mit Bandbreiten von 10 MBit/s oder mehr.
Die Preise für mobile Breitbandverbindungen fielen zwischen 2013 und 2016 – gemessen als Anteil am Bruttosozialprodukt – um rund die Hälfte. Dadurch ist eine mobile Breitbandverbindung in den meisten Entwicklungsländern der ITU zufolge heute deutlich günstiger als eine Breitbandverbindung via Festnetz. Die gesamte Internet-Bandbreite legte laut ITU zwischen 2015 und 2016 um 32 Prozent zu. Den größten Sprung nach vorne machte Afrika: Hier konstatiert die ITU eine Zunahme von 72 Prozent.
Deutschland auf Platz 12
In dem parallel zu den Zahlen veröffentlichten „ITK-Entwicklungsindex“ rangiert Deutschland 2017 auf Rang 12. Es hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen Platz verbessert, dazu beigetragen hat vor allem ein leichter Anstieg bei der Anzahl der Verträge für mobiles Breitband.
Den ITU-Zahlen zufolge nutzen in Deutschland derzeit 87,59 Prozent der Bevölkerung das Internet, kommen auf 100 Einwohner 116,71 Mobilfunkverträge und 54,94 Festnetzanschlüsse. In 90,99 Prozent aller Haushalte steht inzwischen in Computer. Kaumeiner davon verzichtet auf den Internetanschluss: 90,92 Prozent aller Haushalte haben einen.