Am 12. August 2002 startete silicon.de mit der IT-Berichterstattung in Deutschland. Die Branche erholte sich damals gerade vom Dot.com-Crash. Nach einem tiefen Tal der Tränen stellte IDC just Mitte August 2002 fest, dass man den Tiefpunkt hinter sich habe. Die Erholung sei aber eng an die konjunkturelle Entwicklung in den einzelnen Ländern geknüpft. In Frankreich und Großbritannien sah man da schnellere Aussicht auf Besserung als in Deutschland. Hier sei “wegen der besonders schwierigen Lage” ein verzögerter Aufschwung der IT-Branche zu erwarten.
Eine Bereich mit rosigen Prognosen war Spracherkennung. Allerdings räumten selbst Experten ein, dass bis zum endgültigen Durchbruch “noch zahlreiche technologische Schwierigkeiten” gemeistert werden müssten, um die gewünschte Erkennungsgenauigkeit zu erreichen.
Inzwischen scheint die akzeptabel: Soeben hat Google seinen Google Assistant auch auf Deutsch und in Deutschland für eine breite Palette zusätzlicher Smartphones verfügbar gemacht. So können nun eigentlich alle Besitzer eines Smartphones Geräts mit Android 6.0 oder neuer per Sprachsteuerung diverse Aufgaben delegieren oder nach allem möglichen Fragen – vom Wetter bis zum Weg ins Museum.
In den USA funktioniert vieles davon auch schon unter iOS, in Deutschland soll das noch im Laufe des Sommers möglich werden. Dann kann man auch auf dem iPhone mit Google sprechen – falls einem mit Siri die Themen ausgehen. Apropos iPhone: Im August 2002 kamen gerade die ersten Gerüchte auf. Von einem “i-Phone” war damals die Rede. Es sollte dank eines Abkommens mit der Softwareschmiede Pixo auch als MP3-Player fungieren können.
Nahrung erhielten die Gerüchte durch Äußerungen von Steve Jobs, Handhelds in der aktuellen Form sei zu wenig bedienungsfreundlich. Sie müssten durch Telefone mit Funktionen eines Minicomputers ersetzt werden. “Wir glauben, dass der Personal Digital Assistant in diesem oder nächstem Jahr im Telefon aufgehen wird”, so Jobs damals in einem Interview. Bis das erste iPhone dann im Juni 2007 in den USA auf den Markt kam, dauerte es dann allerdings doch noch etwas länger.
Während aktuell im Bundestagswahlkampf die Aktivitäten der Parteien und Politiker in den Sozialen Netzen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, entdeckten sie im Bundestagswahlkampf 2002 gerade das Web für sich.
Schließlich gab es damals in Deutschland schon rund 30 Millionen Internetzugänge, oder wie Kajo Wasserhövel, der Leiter der SPD-Onlinekampagne damals vorrechnete: “Das heißt, ich kann fast jeden zweiten Wähler über das Netz erreichen.” Vorbild der deutschen Online-Wahlkämpfer waren auch damals schon die Amerikaner. Dort hatte insbesondere der Republikaner John McCain zuvor mit einer ansprechenden aber günstigen Internetkampagne im Vorwahlkampf erstaunlich gute Ergebnisse einfahren können.
Aber während sich der US-Präsident aktuell in einem Dauer-Twitter-Wahn um Kopf und Kragen tweetet und mit jeder Kurzmitteilung mehr an Glaubwürdigkeit verliert, musste damals in Deutschland für jedes polemische Thema eine extra Website eingerichtet werden. Das führte dann zu Sites mit mehr oder weniger originellen Namen wie nicht-regierungsfaehig.de, zeitfuertaten.de oder machenmachenmachen.de. Da haben wir es mit den Hashtags heute doch schon deutlich leichter.
Leichter machen wollte es uns auch die Münchner Firma Comscent. Sie kündigte im August 2002 an, zur CeBIT 2013 – ja, damals bereitete man sich noch monatelang und gründlich auf die Messe vor – einen Computer vorzustellen, der Düfte verströmen kann. Herzstück des „duften Rechners“ war ein Halbleiter, der dafür sorgte, dass über kleine Düsen verschiedene Geruchsstoffe freigesetzt werden, ähnlich wie Tinte bei einem Tintenstrahldrucker. Der anvisierte Preis lag zwischen 99 und 149 Euro. Die Firma Comscent gibt es übrigens noch immer. Sie beschäftigt sich heute weitaus prosaischer aber wahrscheinlich profitabler mit Dienstleistungen in der IT-Lieferkette.
Den digitalen Wunderbaum vermissten einige aber offenbar doch. Vor zwei, drei Jahren kamen wahrscheinlich deshalb USB Sticks ohne Speicherfunktion auf den Markt. Sie weisen etwa eine Filzeinlage auf, die mit Duftöl beträufelt werden kann. Die durch den Widerstand des Geräts erzeugte Wärme führt zur Verdampfung. Die USB-Duft-Sticks gibt es im Fünferpack schon unter 15 Euro. Der Nachteil ist eben, dass sie nur immer einen Duft gleichzeitig abgeben können. Olfaktophile können sich ja aber mit einem USB-Hub behelfen, und ihren eigenen Duft zusammenstellen.
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