Laut bisher noch unbestätigten Berichten hat Oracle offenbar mehr als 90 Prozent der Kernbelegschaft in den Bereichen Solaris, SPARC und offenbar auch im Bereich Storage am Freitag vergangener Woche entlassen. Auch zahlreiche Manager sollen sich unter den Betroffenen befinden.
Sollten diese Berichte zutreffen, dann wäre das faktisch das Ende von Solaris bei Oracle. Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass Oracle keine Version 12.0 des Unix-Derivats mehr plant, sondern statt dessen 11.3 weiter mit Updates versorgen wolle.
Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.
Nun scheint klar zu sein, dass Oracle die weitere Entwicklung von Solaris praktisch auf Eis legen wird. Schon vor einigen Wochen wurden offenbar mehrere hundert Mitarbeiter aus den Solaris-Teams in den Bereich Linux verlegt. Damit hätte Oracle vielleicht auch eine ausreichende Personaldecke, um das Betriebssystem mit weiteren Updates zu versorgen. Wie die weitere Entwicklung von anderen Bereichen wie Storage oder der Prozessor-Entwicklung rund um SPARC weiter laufen wird, ist derzeit völlig unklar.
Erste Schätzungen, die auf Einträgen in verschiedenen Foren basieren, gehen von etwa 2500 Entlassungen aus. Von Oracle heißt es dazu, dass aktuelle Gerüchte in den Bereichen SPARC, Solaris und Storage nicht kommentieren werde. MongoDB hatte vor wenigen Tagen den Support für Solaris bereits aufgekündigt.
Oracle hat zudem den Source-Code von Solaris offen gelegt und hat sich auch dazu bereit erklärt, Solaris bis etwa 2030 weiter zu unterstützen. Anwender werden also nicht völlig im Regen stehen. Anwender, die aber nach wie vor SPARC-Hardware einsetzen, werden wohl mit längeren Upgrade-Zyklen leben müssen. Ein Cloud-Angebot auf Basis von SPARC von Oracle könnte eventuell eine Alternative für bestehende Anwender sein.
Der ehemalige Solaris-Entwickler Bryan Cantrill, inzwischen CTO bei Joyent, hatte offenbar Gelegenheit mit verschiedenen Solaris-Ingenieuren zu sprechen, die nach wie vor bei Oracle arbeiten. In einem Blog hält er seine Einschätzungen fest: “Das ist das Ende.” Die Einschnitte seien zu tief, so Cantrill, als dass das Betriebssystem noch eine weitere Zukunft haben könnte. Auch wenn sich Oracle 2010 wieder von dem Projekt OpenSolaris zurück gezogen hat gibt es nach wie vor den unabhängigen OpenSolaris-Fork “Illumos“.
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Wenn man eine Bilanz von Oracles Übernahme von Sun Microsystems ziehen wollte, scheint jetzt ein geeigneter Zeitpunkt. Allerdings ist von der 7,4 Milliarden Dollar teuren Übernahme heute nicht mehr viel zu sehen.
Oracles wichtigstes Asset war in diesem Zusammenhang wohl Java. Der Plan, damit Google auf 9,3 Milliarden Dollar zu verklagen, scheiterte zweimal. Java EE soll in eine Stiftung kommen, NetBeans obliegt jetzt der Apache Foundation, die unklare Linie bei MySQL hat den Fork MariaDB hervorgebracht und stark gemacht. Neben dem Projekt Hudson hatte auch OpenOffice einen ähnlichen Weg beschritten und inzwischen nutzt die Community fast ausschließlich LibreOffice. Nun scheint auch für Solaris und SPARC das Ende nahe zu sein. In den Engineered Systems und VirtualBox lebt noch ein Stück Sun Microsystems weiter.
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