Unternehmen verzetteln sich bei Künstlicher Intelligenz
Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz können Unternehmen für steigende Umsätze sorgen und offenbar entgegen vielfach geäußerter Befürchtungen neue Arbeitsstellen schaffen. Doch bei komplexen und vielschichtigen Anwendungsfällen ist das Risiko vergleichsweise hoch, dass diese scheitern.
Laut einer aktuellen Studie von Capgemini berichten 83 Prozent der weltweit befragten Unternehmen, dass Künstliche Intelligenz (KI) neue Aufgaben und damit Jobs in ihren Organisationen geschaffen hat. Daran machen die Autoren fest, dass Künstliche Intelligenz nicht wie vielfach befürchtet kurzfristig zu massivem Stellenabbau führen wird.
Zu den neu geschaffenen Stellen zählen vor allem erfahrene Kräfte, und zwei Drittel der Stellen entstehen im Management. Mehr als 63 Prozent der Unternehmen, die KI im großen Stil implementieren, geben an, dadurch keine Stellen freizumachen.
“Wir wollen die Mitarbeiter gemäß ihren Fähigkeiten einsetzen”, so Michael Natusch, Global Head AI bei Prudential. “KI spart jene Zeit, die die Menschen bisher für repetitive Aufgaben aufwenden und erlaubt ihnen, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, bei denen die menschliche Intelligenz Mehrwert schafft – für sie selbst und die Kunden.” Auch die Marktforscher von Gartner sehen vor allem in der Aufbereitung von massenhaften Informationen die größte Chance beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in allen Schattierungen.
71 Prozent der Unternehmen bilden Mitarbeiter aktiv in Umschulungen und Weiterbildungen weiter. KI soll bei knapp 90 Prozent der Unternehmen vor allem komplexe Arbeiten vereinfachen und dass intelligente Maschinen und Menschen in Unternehmen Seite an Seite existieren werden.
Deutschen Studienteilnehmer nennen als wichtigsten Nutzen von KI zu allererst höhere Produktivität. An zweiter Stelle folgen verbesserter Vertrieb neuer Produkte und Services sowie eine höhere Kundenzufriedenheit. Auch operative Geschäftsprozesse werden gerne mit KI augmentiert.
Doch bei allen Chancen stehen natürlich auch verschiedene Risiken im Raum. Vor allem dann wenn technologiegetriebenen Projekte an naheliegenden Nutzungsszenarien vorbei zielen. Laut eigenen Angaben konzentriere sich mehr als die Hälfte auf sehr komplexe Projekte mit hohem Nutzen, so genannte Need-to-do-Anwendungen. Dazu zählen zum Beispiel Kundenservice oder autonomes Fahren.
Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!
Nur 46 Prozent dagegen setzen auf sogenannte “Must-do-AI-Anwendungen” mit hohem Nutzenpotenzial und geringer Komplexität. Fehlererkennung und Performance-Management, die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben oder der Einsatz von Chatbots oder virtuellen Assistenten zählt laut Ansicht der Capgemini-Experten dazu. So ließen sich mit KI-Lösungen zum Beispiel im Kundendienst E-Mails autonom klassifizieren und so Zeit für stärker wertschöpfende Tätigkeiten gewinnen. Würden Aufgaben aus beiden Kategorien angepackt, wäre der Nutzen natürlich umso höher. Unternehmen, die viele Must-do-Anwendungsfälle realisieren, senken laut Studie den Ausschuss durchschnittlich um bis zu 26 Prozent.
So können technikaffine Unternehmen Absatz und operative Leistungsfähigkeit steigern, die Interaktion mit Kunden optimieren und neue Insights für das Business gewinnen. Drei Viertel aller Unternehmen konnten Verkaufszahlen mit dem Einsatz von KI um zehn Prozent erhöhen. Daher kommt derzeit KI vor allem in der Kundeninteraktion zum Einsatz und 73 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass KI die Kundenzufriedenheit steigern. 65 Prozent glauben, dass künftige Abwanderung von Kunden reduziert werden könne.
In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.
“Aber es zeigen sich starke Unterschiede zwischen denen, die KI-Lösungen bereits im großen Stil einsetzen und die Früchte ernten und jenen, die die Technologie nur versuchsweise nutzen”, kommentiert Volker Darius, Head of Corporate Excellence & Transformation bei Capgemini Consulting. “Es ist zudem sehr aufschlussreich, dass Organisationen mehr Anstrengungen auf komplexe KI-Projekte verwenden und einfache Projekte, die schnell Rendite bringen könnten, vernachlässigen.”
Für die Studie wurden weltweit Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Umsatz aus den Branchen Automobilindustrie, Banken, Versicherungen, Fertigung, Einzelhandel, Telekommunikation und Versorgungsunternehmen befragt. Im internationalen Vergleich liegen deutsche Unternehmen und Organisationen bei der produktiven Anwendung von Künstlicher Intelligenz auf einem der Spitzenplätze: Mehr als 40 Prozent der befragten deutschen Unternehmen setzen KI im großen Stil ein. Damit liegt Deutschland hinter Indien, Australien und Italien, aber vor den USA, den Niederlanden und Frankreich.