“Weltnetz”: Telekom bietet via ngena-Allianz weltweit Vernetzung von Standorten

ngena (Grafik: ngena)

Alle Partner der Next Generation Enterprise Network Alliance (ngena) teilen sich ihre Netze und verbinden sie mittels SD-WAN zu einem standardisierten Netz. Erste, darauf basierende Angebote sind jetzt verfügbar. Zu den Partnern gehören auch die australische Telstra, das französische Altice, Neutrona in Südamerika, CenturyLink und Equinix.

Die Deutsche Telekom bietet Firmen ab sofort die flexible weltweite Vernetzung insbesondere für Industrie-4.0-Szenarien auf Grundlage ihres “Weltnetzes” an. Damit bewirbt die Telekom hierzulande das von der Next Generation Enterprise Network Alliance (ngena) geschaffene Angebot. Der ngena gehören neben der Telekom derzeit unter anderem CenturyLink, Equinix, PCCW Global, das französische Unternehmen Altice, der australische Netzbetreiber Telstra und der südamerikanische Provider Neutrona sowie SKtelecom in Südkorea und Reliance Jio in Indien an.

Telekom-Zentrale (Bild: Deutsche Telekom AG)

Im Rahmen der ngena haben diese Firmen ihre Netze mittels Technologien für Software Defined Networking (SDN) verknüpft und können eigenen Angaben zufolge nun Firmen über SD-WAN (Software-Defined-WAN) nun schnell und flexibel die Vernetzung von Standorten in vielen wichtigen Wirtschaftsräumen anbieten. Vorteil für Unternehmen ist, dass sie die trotz unterschiedlicher Netze aus einer Hand bekommen, steuern, verwalten und abrechnen können. Als Vorteil sieht die Telekom, dass vor allem bei diversen Einsatzszenarien im Umfeld von Industrie 4.0.

Vor allem global agierende Unternehmenskunden könnten Unternehmensnetzwerke und Datenverbindungen nun sehr viel schneller als bisher mit Virtuellen Privaten Netzwerke (VPN) einrichten. Sie profitieren von schnell einzurichtenden Netzwerken entweder über das Internet oder über fest geschaltete Leitungen und könnten damit schneller auf veränderte Geschäftsbedingungen durch die Digitalisierung reagieren.

Webinar

Digitalisierung fängt mit Software Defined Networking an

In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.

Dazu verknüpft die Netzallianz ngena auf Basis von SDN und NFV standardisierte Netzdienste und -funktionen, die dann automatisiert bereitgestellt werden. Netze lassen sich dadurch zentral programmieren und Funktionen wie Firewalls, Gateways und Load-Balancer als Software bereitstellen.

Partner der ngena (Bild: ngena)
Die Partner der Next Generation Enterprise Network Alliance (ngena) sind weltweit verteilt. (Bild: ngena)

Laut Patrick Molck-Ude, der das Großkunden-Netzgeschäft der Deutschen Telekom verantwortet und damit auch für das “Weltnetz” verantwortlich zeichnet, ist die Telekom das erste Allianz-Mitglied mit einem Netzangebot “powered by ngena”. Dieses richtet sich zunächst nur an Unternehmen mit Einkauf in Deutschland. Weitere Länder, Zugangsvarianten und Services sowie die Abdeckung zusätzlicher Länder sollen hinzukommen.

Patrick Molck-Ude (Bild: DTAG)
Patrick Molck-Ude verantwortet das Großkunden-Netzgeschäft der Deutschen Telekom (Bild: DTAG)

Vermarktet wird das neue Angebot von der Telekom-Tochter T-Systems unter dem Namen “Smart SD-WAN powered by ngena” in den drei Zugangsvarianten XS, S oder M. Damit ist der Netzzugang einfach oder redundant angelegt und kommt via Internet, Ethernet oder deren Kombination. Neben der Vernetzung ist auch der regionale Übergang aus dem Unternehmensnetzwerken ins Internet mittels Firewalls oder Steuerung des Netzverkehrs je nach Prioritätsklasse möglich.

“Wir sorgen dafür, dass ngena immer mehr Telekommunikationsanbieter weltweit miteinander verbindet. Dafür bauen wir unser eigenes Netzwerk und die Zugangsknoten weltweit aus”, erklärt ngena-Geschäftsführer Marcus Hacke in einer Pressemitteilung. “Die ersten Netzknoten in Deutschland, USA, China und Südkorea sind bereits aktiv. Bis Ende des Jahres sollen es dann etwa zehn sein, um die Regionen Nord- und Südamerika, Europa und Asien immer umfassender abzudecken.”

ngena (Grafik: ngena)

Die “Next Generation Enterprise Network Alliance” hatte die Telekom das erste Mal auf dem Mobile World Kongress 2016 angekündigt und damals auch die Technologiepartner Cisco und Comarch vorgestellt. Im Gegensatz zu anderen Allianzen im Telekom-Bereich agiert ngena als unabhängiges Unternehmen. Für den Netzzugang in den jeweiligen Märkten sorgen die Allianzmitglieder. Im Gegenzug bekommen sie von ngena Dienste für VPN (Virtual Private Network), APM (Application Performance Management), WAN/LAN-Verwaltung und -Optimierung sowie UCC (Unified Communication & Collaboration), Security und auch diverse Branchenanwendungen.

Bereits seit längerem bietet Colt Technology Services auf Basis seines Colt IQ Network vergleichbare Möglichkeiten an. Über eine Partnerschaft mit Equinix können Unternehmen über fünfzig Cloud Service Provider nutzen und bekommen schnelle Verbindungen zu den Rechenzentren von Equinix in Ballungsräumen weltweit. Außerdem lassen sich auf Grundlage des Colt-Netzwerkes auch bestimmte Zusatzdienste, etwa VoIP-Services einrichten und hinzubuchen und in der Regel kostengünstiger nutzen.

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