Microsoft gibt Groove Music zum Jahresende auf
Nutzern des Streaming-Dienstes für Musik empfiehlt der Konzern den Wechsel zu Spotify. Damit verabschiedet sich Microsoft von einem weiteren, für Privatanwender konzipiertem Angebot.
Microsoft hat angekündigt seinen im Jahr 2012 unter Xbox Music gestarteten und später zu Groove Music umbenannten Streamingdienst zum Jahresende einzustellen. Ein Update der Groove Music App mit der Möglichkeit, Musik nach Spotify zu verschieben, wird noch im Laufe dieser Woche für Teilnehmer am Windows-Insider-Programm verfügbar sein.
Ein Update der Groove Music App für Windows 10 und Xbox One wird in der Woche vom 9. Oktober 2017 für normale Nutzer erscheinen und es den Kunden von Groove Music Pass ermöglichen, bestehende Musiksammlungen und Playlisten nach Spotify zu verschieben. Inhalte, die über Groove Music Pass gebucht wurden, werden bis mindestens 31. Januar 2018 verfügbar sein.
Microsoft wird die Anwendung Groove Music auf allen Windows-Geräten weiterhin aktualisieren, sodass die in OneDrive gespeicherten Musikdateien weiterhin abgespielt und verwaltet werden können. Nach dem 31. Dezember 2017 wird die Groove Music App es den Nutzern jedoch nicht mehr erlauben, Musik zu streamen, zu kaufen oder herunterzuladen.
Microsofts Begründung zu diesem Schritt ist ungewöhnlich. “Wir wissen, dass unsere Kunden sich einen Zugang zum besten Streaming-Service mit dem größten Musikkatalog und einer Vielzahl von Abonnements wünschen. Deshalb freuen wir uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass wir unsere Partnerschaft mit Spotify erweitern werden, um unseren Groove Music Pass Kunden den weltweit größten Service für Musik-Streaming zu bieten”, schreibt der für Groove Music zuständige Microsoft-Manager Jerry Johnson. Mit dem gleichen Argument könnte Windows-Chef Terry Myerson auch das Ende des Microsoft-Betriebssystem verkünden: “Wir wissen, dass viele Kunden Open-Source-Software schätzen und freuen uns daher sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass beim nächsten Start von Windows 10 das Setup-Programm von Ubuntu startet.”
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Die Wahrheit scheint eher zu sein, dass sich Microsoft Stück für Stück von verlustreichen Privatkundengeschäften verabschiedet, die noch unter dem alten CEO Steve Ballmer initiiert wurden. Dazu passt auch, dass das für Smartphones gedachte Betriebssystem Windows 10 Mobile mehr oder weniger eingestellt ist. Dafür spricht beispielsweise auch, dass Microsoft Anfang des Jahres den Vertrieb von Lumia-Smartphones, die man teuer von Nokia eingekauft hatte, inzwischen eingestellt hat. Seit April ist in den Microsoft Stores sogar das Android-Smartphone Samsung Galaxy S8 Microsoft Edition erhältlich, das inzwischen auch zum täglichen Begleiter des Ex-Windows-Phone-Chef Joe Belfiore geworden ist: Deutlicher kann man sich wohl kaum vom eigenen Mobilbetriebssystem distanzieren.
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