Nächster Anlauf für den hundertprozentigen Cloud-PC

Neo Cloudbook (Bild: Thomson Computing)

Ab Januar bieten Thomson Computing und das Start-up Bimbox in Frankreich den eigenen Aussagen zufolge weltweit ersten, hundertprozentigen Cloud-PC an. Das Neo CloudBook soll 459 Euro kosten. Dazu kommen dann noch Gebühren für die von einem französischen Anbieter bereitgestellte Cloud-Infrastruktur.

Mit dem “Neo CloudBook” wollen Thomson Computing und das Start-up Bimbox ab Januar in Frankreich den eigenen Aussagen zufolge weltweit ersten, kompletten Cloud-PC anbieten. Für den verspricht der Anbieter eine ständig schnelle Anbindung an ein Rechenzentrum des Cloud-Partners Ikoula in Reims. Im Rechner selbst sind ein Intel-Xeon-Prozessor (i7 7500u), 8 GByte RAM und eine Festplatte mit 480 GByte Speicherplatz untergebracht.

Thomson-Bimbox (Grafik: Thomson Computing)

Die so ausgerüstete Fernbedienung für die virtuelle Maschine im Ikoula-Rechenzentrum soll Anfang Januar 2018 für 459 Euro in Frankreich erhältlich sein. Sie beruht auf einer vom erst 2016 gegründeten Start-up Bimbox entwickelten Technologie für die besonders schnelle Datenübertragung auch unter schwierigen Bedingungen. Sie werde in jedem Fall um den Faktor 10 beschleunigt. Ganz ohne Datenübertragung geht es aber natürlich nicht.

Thompson Computing steuert sein Know-how in Bezug auf die Hardware-Fertigung und den Hardware-Vertrieb bei. Gemeinsam nimmt man für sich in Anspruch, der Konkurrenz mindesten ein Jahr voraus zu sein. Ziel ist es, Cloud Computing für alle verfügbar zu machen, auch wenig Technik-affinen Verbrauchern ständig Zugriff auf neueste Technologie zu geben und ein hohes Maß an Sicherheit und Komfort zu bieten, da die Daten im Rechenzentrum liegen und keinerlei Wartungsarbeiten am Rechner erforderlich seien.

Neo Cloudbook (Bild: Thomson Computing)
Das Neo Cloudbook von Thomson Computing mit Datenübertragungstechnologie von Bimbox (Bild: Thomson Computing)

Beim Neo CloudBook handelt es sich den ersten Unterlagen zufolge um einen Windows-Rechner oder zumindest ein Zugriffsgerät auf einen Windows-Rechner in einer virtuellen Maschine im Rechenzentrum. Der Rechner ähnelt vom Design her den bekannten Ultrabooks der gängigen Notebook-Hersteller. Zu Bildschirmgröße und der integrierten Kamera haben die Anbieter noch keine konkreten Angaben gemacht. Jegliche Peripheriegeräte sollen sich problemlos anschließen lassen.

Für die Nutzung des Cloud-Dienstes, der zumindest das Betriebssystem sowie eine bislang unbekannte Speicherkapazität umfasst, fallen offenbar zusätzliche Gebühren an. Deren Höhe steht auch noch nicht fest. Sicher ist nur, dass das erste Jahr der Nutzung mit dem Kaufpreis des Geräts abgedeckt ist.

Frühere Versuche von Acer und HP

Einen vergleichbaren Ansatz wie die französische Kooperation verfolgt zum Beispiel HP mit seiner “Stream” genannten Cloud-Notebook-Reihe. Der Hersteller, der selbst auch Chromebooks vertreibt, hat mit den “Stream”-Notebooks auch ein unzweideutig als Alternative positioniertes Produkt im Programm. Beide Konzepte sind in erster Linie für die Nutzung mit dem Browser ausgelegt. Bei den Stream-Notebooks sollen das vorinstallierte Windows 10 und die verbauten Komponenten aber auch dafür sorgen, dass sich auf Anwendungen auch lokal ausführen lassen.

HP Stream Notebook (Bild: HP Inc.)
HP Stream Notebook (Bild: HP Inc.)

HP bietet Stream-Notebooks in unterschiedlichen Größen an. Aktuell kostet die 11-Zoll-Ausführung HP Stream x360 – 11-aa030ng beim Hersteller 299 Euro, die 14-Zoll-Variante HP Stream 14-ax030ng wird dort für 333 Euro angeboten.

Unter dem Produktnamen “Cloudbook” brachte Acer bereits im Sommer 2015 einen Rechner mit Windows 10 auf den Markt. Davon gab es drei Varianten, eine mit 11,6-Zolll-Display, zwei mit 14-Zoll-Bildschirm. Sie werden aber aktuell offenbar zumindest in Deutschland nicht mehr angeboten.

Intels Cloudbook-Konzept

Intel hatte im April 2016 sein Konzept der “Cloudbooks” vorgestellt. Darunter sollen OEMs Windows-Notebooks mit Apollo-Lake-Prozessoren vermarkten. Die Preise sollen in den USA zwischen 169 und 269 Dollar liegen.

Die “Cloudbooks” verfügen laut Intel in der Regel über 2 GByte RAM und 32 GByte SSD-Speicher. Ein alternatives Referenzdesign, das Intel vorgestellt hat, sieht einen 11,6 Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln und 4 GByte RAM vor. Als Chip soll auch hier ein Vertreter der Apollo-Lake-Reihe zum Zuge kommen.

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