Schweden will durch digitale Barrieren Terrorangriffe mit LKW verhindern

Tomas Eneroth, Minister für Infrastruktur in der schwedischen Regierung, will offenbar schon nächstes Jahr in Innenstädten digitale Barrieren einrichten, über die große und schwere Fahrzeuge beim Überschreiten von Schwellenwerten automatisch angehalten werden können. Über entsprechende Pläne hat jetzt die englischsprachige, schwedische Website The Local berichtet. Die Maßnahmen sind als Reaktion auf einen derartigen Angriff im April zu sehen. Damals starben in einer Fußgängerzone in Stockholm fünf Menschen.

Innenstadt von Stockholm (Bild: Shutterstock)
Innenstadt von Stockholm (Bild: Shutterstock)

Als erster Schritt wurde die Anzahl der physischen Barrieren erhöht. Durch sie soll das Eindringen von LKW zumindest mit hoher Geschwindigkeit in stark frequentierte Bereiche verhindert werden. Weitere und massivere Granit- oder Betonblöcke sollen in den kommenden Monaten aufgestellt werden.

Außerdem wurde wie auch in anderen Ländern üblich reflexartig die Videoüberwachung verstärkt, die im günstigsten Fall aber lediglich bei der Fahndung nach den Tätern hilft, einen Angriff ja aber nicht verhindern kann. Zudem wurden die Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen generell verschärft.

Minister Tomas Eneroth will digitale Barrieren gegen Terrorangriffe mit Fahrzeugen testen (Bild: Thomas Eneroth/Government Offices of Sweden)
Minister Tomas Eneroth will digitale Barrieren gegen Terrorangriffe mit Fahrzeugen testen (Bild: Thomas Eneroth/Government Offices of Sweden)

Daniel Halldén, der Verkehrsbeauftragte der Stockholmer Stadtverwaltung, erklärte aber, dass diese Maßnahmen bei einem Angriff wie kürzlich in New York, bei dem der Angreifer mit seinem Fahrzeug einen Radweg benutzte, nichts nutzten. “Wir bräuchten ein System, bei dem sich in der Innenstadt keinerlei schwere Fahrzeuge bewegen könnten, ohne dass sie mit einer Box ausgestattet sind, die ihre Geschwindigkeit regulieren kann”, so Halldén gegenüber dem Portal. “Wenn ein Lastwagen dann zu schnell in eine Fahrverbotszone einfährt, würde er angehalten werden.”

Bereits Ende September hat die schwedische Regierung das Zentralamt für Verkehrswesen (Trafikverket) beauftragt, das Projekt zu prüfen. ” Die Technologie gibt es, sie wurde lediglich noch nicht in großem Maßstab erprobt,” zitiert The Local Infrastrukturminister Eneroth. Er möchte zumindest mit Tests für die digitalen Barrieren bereits 2018 beginnen.

Webinar

Digitalisierung fängt mit Software Defined Networking an

In diesem Webinar am 18. Oktober werden Ihnen die unterschiedlichen Wege, ein Software Defined Network aufzubauen, aus strategischer Sicht erklärt sowie die Vorteile der einzelnen Wege aufgezeigt. Außerdem erfahren Sie, welche Aspekte es bei der Auswahl von Technologien und Partnern zu beachten gilt und wie sich auf Grundlage eines SDN eine Vielzahl von Initiativen zur Digitalisierung schnell umsetzen lässt.

Redaktion

Recent Posts

Kletternde Roboter im Warenlager

Intralogistikspezialist SSI Schäfer integriert Bots, Regale, Arbeitsstationen und IT-Umgebungen zu Komplettlösung für Lagerbetreiber.

49 Minuten ago

KI in der Wirtschaft: Gratismentalität nur wenig verbreitet

Unternehmen, die KI einsetzen, zahlen auch meistens dafür: Laut Bitkom nutzen zwei Drittel kostenpflichtige KI-Dienste.

12 Stunden ago

Agentic AI auf dem Weg zur Standardkomponente in Unternehmen

"Besonders mittelständische Unternehmen können von der Einrichtung eines AI Agent Systems", sagt Matthias Ingerfeld von…

1 Tag ago

Daten- und Content-Management-Systeme: Stillgelegte Lagerhäuser

CMS sind über Jahre gewachsen, tief verwurzelt in der IT-Landschaft – und nicht mehr auf…

1 Tag ago

KI-Diagnose im Kampf gegen Hautkrebs

Bei der Früherkennung von Melanomen hilft künftig ein neuartiger, an eine KI-Diagnoseplattform angebundener Ganzkörperscanner.

2 Tagen ago

Industrie 4.0 als Jobmotor?

Bitkom-Studie zeigt wachsende Bereitschaft von Fertigungsunternehmen, in die digitale Weiterbildung der Mitarbeitenden zu investieren.

2 Tagen ago