iPhone X zerlegt: gefaltetes Logicboard und unnötiger Kabelsalat
Die Spezialisten von iFixit bewerten das iPhone X in Bezug auf die Reparierbarkeit mit sechs von zehn möglichen Punkten. Abzug gibt es für reparaturerschwerende Kabel. Auch das zum Platzsparen gefaltete Logicboard im Hinblick auf Reparaturen ein Problem – ansonsten aber eine elegante Lösung.
Die Reparaturspezialisten von iFixit haben das iPhone X zerlegt und bewerten die Repararierbarkeit mit 6 von 10 erreichbaren Punkten. Das iPhone 8 bekam bereits früher von iFixIt ebenfalls 6 von 10 Punkten, das Samsung Galaxy Note 8 sowie das Galaxy S8 und das Galaxy S8+ wurden mit 4 von 10 Punkten bewertet. Die Reparaturspezialisten vergeben für die Reparierbarkeit des Samsung Galaxy Note 7 4 Punkte, das iPhone 7 bekam 7 von 10 Punkten. Das im Frühjahr vorgestelllte iPad Pro 9,7 Zoll erhielt dagegen nur 2 der 10 möglichen Punkte.
Beim iPhone X loben die Experten, dass ein gesprungenes Display ersetzt werden kann, ohne die Hardware für die Face-ID entfernen zu müssen. Maßnahmen um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern erschwerten einige Reparaturen zwar, machten zugleich schwierige Reparaturen aufgrund von Wasserschäden aber weniger wahrscheinlich. Punktabzug gab es für die verbauten empfindlichen Kabel, die funktional nicht zusammenhängende Komponenten zu komplexen Baugruppen verbinden. Dadurch werde deren Austausch umständlich und teuer.
Zwiespältig ist die Ansicht der Experten zum Logicboard. Dessen Flächeenbedarf im Smartphone ist ungefähr 30 Protzent kleiner als des Pendants im des iPhone 8 Plus. Erreicht wird das, indem die Platine in zwei Hälften gefaltet und diese miteinander verlötet wurden. Die Platinenfläche insgesamt ist so 35 Prozent größer als beim Logicboard im iPhone 8 Plus. Zusammen mit einer besonders dichten Packung der Verbindungselemente und Komponenten wird eine Platinenreparatur nach Ansicht von iFixit dadurch “extrem schwierig” und in manchen Fällen “fast unmöglich”.
Allerdings hat das gewählte Design auch Vorteile. Unter anderem wird dadurch Raum für einen größeren Akku geschaffen. Der besteht aus zwei L-förmig angeordneten Zellen und hat eine Kapazität von 10,35 Wattstunden (2716 mAh bei 3,81 V). Die liegt damit etwas über der des iPhone 8 Plus (10,28 Wattstunden) aber deutlich unter der des Samsung Galaxy Note 8 (12,71 Wattstunden).
Das sowohl für Vorder- als auch Rückseite Glas verwendet wurde, macht die Fallschäden wahrscheinlicher, warnen die Reparaturexperten. Besonders nach dem Bruch der gläsernen Rückseite entstehe hoher Reparaturaufwand. Der sei unter anderem durch die aufwendig mit dem Gehäuse verbundene Kamera bedingt. Auch da hat das iPhone X also viel mit dem iPhone 8 gemeinsam. Bei dem Modell kostet die Reparatur der Glasrückseite bis zu 451,10 Euro.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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