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Instant Payments? – Nein, Invisible Payments!

Volker Steinle, der Autor dieses Gastbeitrags für silicon.de, ist Country Manager Germany des Zahlungsdienstleisters Adyen. (Bild: Adyen)

Die Diskussion um Instant-Payments, also Bezahlungen in Echtzeit, entfachte kürzlich die Debatte darüber, wie wir in Deutschland bezahlen werden. Die Europäische Zentralbank arbeitet an einer Plattform, um Echtzeit-Zahlungen für Privatpersonen sowie Unternehmen zu ermöglichen und die ab 2018 in Kraft tretende PSD2 schafft Raum für Innovation im Finanzsektor.

Beide Initiativen ebnen den Weg für einen neuen Zahlungsverkehr in Deutschland. Doch damit ist die Frage um das Bezahlen in der Zukunft noch nicht geklärt. Der eigentliche Trend geht nämlich noch einen Schritt weiter: In Zukunft bezahlen wir nicht nur in Echtzeit, sondern auch unsichtbar.

Invisible Payments: Ohne Klick zur Bezahlung

Die beste User-Experience bekommt der Kunde, wenn er die Bezahlung so gut wie nicht bemerkt. Studien, wie die von ibi Research zum Verhalten im Online-Shopping belegen zudem, dass der Checkout eine der sensibelsten Stationen in der Customer Journey darstellt. Die Abbruchrate liegt hier bei bis zu 39 Prozent.

Was würde also passieren, wenn der Checkout plötzlich wegfällt und die Zahlung ohne Klicken unsichtbar und im Hintergrund anhand von gespeicherten Zahlungsdaten abläuft? Dem Kunden wird die Hürde des Bezahlvorgangs genommen. Der unangenehmste Teil des Kaufprozesses entfällt.

Der Abo-Commerce macht es vor

Im Abo-Commerce hat sich diese Art der Zahlungsabwicklung bereits bewährt, wie Netflix, Spotify und Co es zeigen. Die Zahlungsdaten werden zu Beginn mittels eines einfachen und reduzierten Anmeldungsprozesses erfasst und gespeichert, sodass der Kunde nicht erneut mit einer “Checkout”-Situation konfrontiert wird.

Zahlen, ohne zahlen zu müssen: Ist das die Zukunft? (Bild: Shutterstock)

Dieser Ablauf kann ebenso für Bestellungen in unregelmäßigen Abständen übernommen werden. Das gilt für den E-Commerce als auch für Zahlungen am Point of Sale. Im Konzept von Amazon Go sind Ladenkassen beispielsweise nicht mehr vorgesehen, der Kunde zahlt automatisch über die App.

Die technischen Weichen sind bereits gestellt

Technisch gesehen sind sogenannte 0-Click-Payments bereits möglich, wir sprechen demnach nicht von einer Utopie, sondern von einem bisher ungenutzten Potential. Beim Fahrdienstvermittler Uber sind Invisible-Payment-Prozesse bereits im Einsatz. Durch Gesichts- und Spracherkennung sowie Tracking erkennt eine im Hintergrund laufende App zum Beispiel, wann die Zahlung erfolgen muss.

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Dank Machine Learning und kanalübergreifender Erfassungen von Paymentdaten können betrügerische Aktivitäten bereits zuverlässig vorgebeugt werden. Wer nun denkt, dass Shopper durch Invisible Payments die Kontrolle über ihre Ausgaben verlieren, liegt falsch. Schließlich ist dank der Instant Payments bald auch eine Überwachung des eigenen Kontostandes in Echtzeit möglich.

Invisible Payments werden die User-Experience beim Bezahlen neu definieren. Payment wird so noch mehr zu einem echten Wettbewerbsfaktor, der am Ende auch über sinkende oder steigende Umsätze mitentscheidet.

Über den Autor

Volker Steinle ist Country Manager Germany des globalen Zahlungsdienstleisters Adyen und seit 2011 für das Unternehmen tätig. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Payment unterstützt er Adyens Kunden dabei, Zahlungsprozesse als wichtigen Teil einer Wachstumsstrategie zu nutzen. Vor seinem Wechsel zu Adyen war Steinle drei Jahre bei TomTom maßgeblich für den Ausbau der Firma zu einer der größten Consumer Brands verantwortlich. Volker Steinle hat einen MBA der Rotterdam School of Management.

Redaktion

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