Kaspersky darf von Behörden in Litauen nicht mehr verwendet werden

Die Regierung Litauen untersagt Behörden und bestimmten privaten Unternehmen die Sicherheitslösungen des russischen Herstellers Kaspersky einzusetzen. Von dem Verbot sind vor allem Unternehmen aus der Finanz-, Energie- und Transportbranche betroffen. Durch den Einsatz der Software könne die nationale Sicherheit gefährdet werden, begründet die Regierung des baltischen Staates die Entscheidung. Kaspersky will nun juristisch gegen diese Regelung vorgehen.

Firmengründer Eugene Kaspersky (Bild: Kaspersky Lab)
Firmengründer Eugene Kaspersky. (Bild: Kaspersky Lab)

Litauen ist damit ein weiterer Staat, der den Einsatz der Antiviren- und Sicherheitslösungen des Herstellers untersagt. Im Herbst hatten die USA Regierungsbehörden den Einsatz der Software untersagt. Die britische IT-Sicherheitsbehörde NCSC verbietet die Sicherheitsprodukte zwar nicht, warnt aber davor, diese zu einzusetzen.

Die USA fürchten, dass über die Software russische Geheimdienste Informationen gewinnen könnten und werfen dem Hersteller vor, mit der russischen Regierung zu kooperieren. Auch würden führende Mitarbeiter des Unternehmens Kontakte mit dem russischen Geheimdienst unterhalten. Seit September gilt das rechtlich bindende Verbot für US-Behörden. Die Software würde verschlüsselt gestohlene Informationen an Server in Russland übermitteln, so der Verdacht der US-Behörden.

Kaspersky weist diese Vorwürfe stets vehement zurück und versucht über juristische Schritte, die Entscheidung der USA anzufechten. Der Hersteller bietet auch in Deutschland für Privatpersonen und Unternehmen Sicherheitslösungen an und ist einer der größten Anbieter in diesem Bereich.

Tatsächlich wurde ein Fall bekannt, bei dem NSA Daten abgeschöpft wurden. Eine spätere Analyse brachte aber zutage, dass die Daten, nicht durch die Kasperky-Software entwendet wurden. Laut Wikileaks soll die CIA eine eigene Spionagesoftware als Kaspersky-Software getarnt hatte.

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Redaktion

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