Spotify wegen unrechtmäßigem Streamings angeklagt
Ein Musikverwerter fordert von Spotify 1,6 Milliarden Dollar Schadensersatz. Der Dienst soll ohne ausreichende Lizenzierung Stücke der Doors oder von Tom Petty verbreitet haben.
Spotify ist wegen unerlaubtem Verbreitens von verschiedenen Musiktiteln bekannter Künstler wie den Doors verklagt worden. Der Musikverwerter Wixen Music Publishing wirft dem Dienst vor, ohne eine Lizenz oder eine Kompensierung die Musikstücke verbreitet zu haben.
Wixen hält die exklusiven Rechte an Liedern wie “Free Fallin” von Tom Petty oder “Light my Fire” von den Doors. Neben Künstlnern wie den Beach Boys, Janis Joplins, Missi Elliott, Weezer oder Stevie Nicks vertritt Wixen zahlreiche weitere Musiker. So sollen “Tausende Songs” ohne ausreichende Lizenzierung verbreitet worden sein. Auch tue der Streaming-Dienst nicht genug, um die Rechteinhaber an einem Song zu identifizieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. So heißt es in der in Kalifornien eingereichten Klage:
“Vor dem Launch in den USA hatte Spotify versucht in Zusammenarbeit mit den Labels Tonaufnahmen zu lizenzieren. Durch den Versuch, der erste am Markt zu sein, wurden die benötigten Kompositionsinformationen nicht hinreichend gesammelt. Dadurch wurden in vielen Fällen die Kompositionen, die in den Aufnahmen enthalten sind nicht, korrekt lizenzsiert, oder die Anforderungen des Abschnitts 115 des Copyright Acts nicht eingehalten.”
Wixen wirft dem Dienst des Weiteren vor, dass es mit dem Drittanbieter Harry Fox Agency einem Spezialisten für Lizenzen und Abgaben, zusammenarbeitet. Dieser aber sei nicht in ausreichend darauf vorbereitet gewesen, sämtliche nötigen Schritte umzusetzen.
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Bereits im Mai musste das Stockholmer Unternehmen 43 Millionen Dollar in einer außergerichtlichen Einigung wegen mangelnder Lizenzierung bezahlen.
Für Spotify, das in diesem Jahr an die Börse gehen will, sind das natürlich keine idealen Startvoraussetzungen. Derzeit ist das Unternehmen mit rund 140 Millionen Nutzern mit 19 Milliarden Dollar bewertet. Eigentlich wirbt Spotify damit, gute Beziehungen zu den Labels anzustreben. Mit Sony, Universal und Warner konnte der Streaming-Dienst vergangenes Jahr drei Schwergewichte der Branche gewinnen.
Auch der Dachverband unabhängiger Label, Merlin, hatte sich mit Spotify geeinigt. Noch im Dezember hatte sich Spotify zusammen mit dem Konkurrenten Deezer über die Angebote von Apple und Amazon bei der EU beschwert. Spotify stört sich an der Abgabe von 30 Prozent, wenn ein Nutzer die Spotify-App über den Apple-Store bezieht. Diese 30 Prozent müsse Apple bei dem Angebot seines eigenen Musikdienstes nicht mit einberechnen, worin sich Spotify benachteiligt sieht.