Intel-CEO stößt Aktien vor Veröffentlichung von Meltdown und Spectre ab

Intel-CEO Brian Krzanich hat in den vergangenen Monaten Aktien seines Unternehmens im Wert von 24 Millionen Dollar abgestoßen. Wie Business Insider berichtet, wusste der Intel-Manager zu dem Zeitpunkt bereits von den von Google-Forschern entdeckten Sicherheitslücken in den Prozessoren seines Unternehmens. Öffentlich war der Fehler zum Zeitpunkt des Verkaufs der Papiere jedoch noch nicht bekannt.

Anfang der Woche waren die ersten Details durchgesickert. Zunächst war nur von einer Anfälligkeit die Rede, die ausschließlich Chips von Intel betrifft, die in den vergangenen rund zehn Jahren hergestellt wurden. Inzwischen ist klar, dass es mindestens zwei Sicherheitslücken sind, die auch Produkte von ARM und AMD betreffen.

Brian Krzanich CEO Intel. Quelle: Intel

Da es sich um Designfehler handelt, sind umfangreiche Patches auf Betriebssystemebene erforderlich, die in den kommenden Tagen ausgerollt werden beziehungsweise vereinzelt sogar schon zur Verfügung stehen. Unklar ist derzeit noch, ob sie sich negativ auf die Leistung von Intel-PCs auswirken. Intel erklärte dazu gestern, die Einbußen beschränkten sich auf bestimmte Arbeitslasten. Für den durchschnittlichen PC-Nutzer sie zu vernachlässigen.

Trotzdem reagierten Anleger gestern im Lauf des Handelstags mit Verkäufen auf die Neuigkeiten aus dem Hause Intel. Der Kurs der Intel-Aktie brach um 3,39 Prozent oder 1,59 Dollar ein. Auch nach Börsenschluss setzte sich die Abwärtsbewegung fort. Der Preis für eine Intel-Aktie sank um weitere 0,91 Prozent auf 44,85 Dollar.

Ob sich Krzanich tatsächlich von seinen Intel-Aktien trennte, um mögliche Kursverluste durch die anstehende Offenlegung der Schwachstellen zu vermeiden, ist nicht bekannt. Laut Business Insider sorgte der Verkauf Ende November 2017 jedoch für Verwirrung, da der Intel-CEO anschließend nur noch 250.000 Intel-Aktien hielt. Dabei soll es sich um die Mindestmenge handeln, die Krzanich laut seinem Anstellungsvertrag besitzen muss.

Betrachtet man die Kursentwicklung der Intel-Aktie in den vergangenen Monaten, sollte sich Krzanich durch sein “Insiderwissen” keinen finanziellen Vorteil verschafft haben. Zum Zeitpunkt des Verkaufs seiner Aktien am 29. November 2017 notierte das Papier bei 43,95 Dollar. Selbst wenn man die Kursverluste berücksichtigt, hätte Krzanich bei einem Verkauf im Lauf des gestrigen Tags, also nach Bekanntwerden der Sicherheitslücken, einen Preis von mindestens 44,85 Dollar erzielen können.

Ein Intel-Sprecher erklärte gegenüber Business Insider, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Aktienverkauf im November und den Sicherheitslücken. Der CEO habe die Aktien im Rahmen eines Standard-Verkaufsplans abgestoßen. Er halte weiterhin Intel-Aktien in Übereinstimmung mit den Unternehmensrichtlinien.

Tatsächlich erfolgte der Verkauf laut einer Börsenpflichtmeldung im Rahmen eines zuvor aufgestellten Trading Plan. Diese geplanten Verkäufe hätten das Ziel, mögliche Vorwürfe wegen Insiderhandels zu entkräften. Allerdings sei der Plan erst Ende Oktober eingereicht worden – Intel habe von den Schwachstellen aber bereits im Juni gewusst.

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Redaktion

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