Apple und Samsung- Italienische Kartellbehörde untersucht Smarphone-Drosselung
Bei Samsung ist der Vorwurf neu. Apple hat die Performance-Anpassung eingeräumt. Damit sollen die Hersteller gegen den italienischen Verbraucherschutz verstoßen haben.
Samsung und Apple müssen sich in einer Untersuchung der italienischen Kartellbehörde verantworten. Die Behörde teilt mit, dass zwei formelle Untersuchungen gegen die italienischen Tochterunternehmen der beiden Hersteller eingeleitet wurden.
Durch Software-Updates seien die Geräte absichtlich verlangsamt worden. Dadurch sollten die Anwender zum Kauf neuer Smartphones bewegt werden, wirft die Behörde den beiden Herstellern vor. Von den beiden Herstellern liegt derzeit noch keine Aussage zu den Ermittlungen in Italien vor.
Des weiteren kritisiert die die Autorità Garante Della Concorrenza e del Mercato in einem Statement, dass die Nutzer nicht über diesen Vorgang informiert wurden und dass diese Drosselung negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeiten des Gerätes hat.
Damit, so die Behörde weiter, hätten das US-Unternehmen und der südkoreanische Hersteller mindestens gegen vier Verbraucherschutzgesetze verstoßen. Den beiden Unternehmen drohen empfindliche Strafen in Millionenhöhe.
Apple hat diese Drosselung bestätigt. Allerdings argumentiert das kalifornische Unternehmen, dass diese Drosselung durch geschwächte Akkus nötig wurde. Der Hersteller weist daher den Vorwurf zurück, diese Verlangsamung eingeführt zu haben, um Kunden zum Kauf eines neuen Gerätes zu bewegen. Auch hatte Apple die Anwender nicht darüber informiert, dass die Leistungsbremse aktiviert ist und das sich diese durch den Wechsel der Batterie beheben lässt.
Neben einem verbilligtem Akku-Austauschprogramm will Apple mit einem künftigen iOS-Update den Anwender über den Status seines Akkus informieren. Auch sollen laut CEO Tim Cook die Anwender sich künftig entscheiden können, ob sie die Drosselung aktivieren wollen.
Aller Beteuerungen zum Trotz aber gibt es inzwischen zahlreiche Sammelklagen gegen Apple. Neben den US-Bundesstaaten Illinois und New York untersucht auch Frankreich ob durch die geplante Obsoleszenz ein Gesetzesverstoß vorliegt.
Gegen Samsung wurden bislang noch keine derartigen Vorwürfe erhoben. Vielmehr erklärt der Hersteller, wie auch HTC, LG und Motorola Geräte nicht mit einer Software zu verlangsamen.