AMD hat die sofortige Verfügbarkeit der ersten beiden Desktopmodelle seiner Ryzen-Prozessoren mit integrierter Radeon-Vega-Grafik angekündigt. Die beiden Chips der Modellreihen Ryzen 5 und Ryzen 3 kombinieren AMDs neue CPU-Architektur Zen und die neuen Vega-Grafikkerne in einem einzigen Chip. Das Unternehmen verspricht ein “HD-Gaming auf Konsolenniveau zum attraktiven Einstiegspreis”.
Vor allem sollen beide Modelle in ihren jeweiligen Preissegmenten eine “unerreichte Grafik- und Rechenleistung” bieten. AMD unterstellt sogar, dass die beiden SoCs eine höhere Grafikperformance erreichen als Kombinationen aus CPU und separater Grafikkarte im Einstiegsbereich.
Der Ryzen 3 2200G basiert auf 4 CPU-Kernen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3,7 GHz und 8 Graphics Compute Units, die bis zu 1100 MHz schnell sind. Für das Paket verlangt AMD lediglich 96 Euro. 165 Euro kostet der Ryzen 5 2400 G, der über 4 bis zu 3,9 GHz schnelle CPU-Kerne und 11 Graphics Compute Units verfügt. Letztere erreichen bis zu 1250 MHz. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass das teure Modell zwei Threads pro Kern ausführen kann – diese Funktion fehlt beim Ryzen 3 2200G.
Beide Modelle stattet AMD zudem mit 6 MByte Level-2- und Level-3-Cache aus. Auch beim TDP-Wert gibt es keinen Unterschied: AMD spezifiziert jeweils 65 Watt. Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G benötigen zudem ein Mainboard mit AM4-Sockel – vorhandene AM4-Platinen sind aber möglicherweise erst nach einem BIOS-Update kompatibel.
Einen konkreten Leistungsvergleich zieht AMD zwischen dem Ryzen 5 2400G und einem Intel Core i5-8400 mit einer Grafikkarte von Nvidia vom Typ Geforce GT 1030. Die AMD-Lösung soll bis zu 156 Prozent mehr Grafikleistung bieten als der Core i5-8400 und eine um 21 Prozent höhere Systemleistung. Übertaktet soll die AMD-Grafik immer noch 39 Prozent schneller sein.
Die Spectre-Sicherheitslücken sind allerdings auch bei den beiden neuen AMD-Prozessoren ein Thema. Fehlerfrei soll wohl erst die Zen-2-Generation sein. Käufer der neuen AMD-Chips dürfen allerdings davon ausgehen, dass sie für ihre Mainboards zeitnah BIOS-Updates mit den benötigten Patches erhalten.
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