Google hat sein E-Mail-Programm Gmail stark überarbeitet und mit neuen Features ergänzt, die insbesondere auch für geschäftliche Nutzer gedacht sind. So zählen zu den neuen Funktionen E-Mails mit Ablaufdatum und weitere Sicherheitsvorkehrungen. Der Webversion von Gmail kommt zugleich ein sichtbar erneuertes Design zugute.
Einige wesentliche neue Features will Google erst “in den kommenden Wochen” ausrollen. Manche Funktionen waren bereits in Googles Mobil-Apps oder der hauseigenen Gmail-Alternative Inbox verfügbar. Die Inbox-App sieht Gmail-Produktmanager Jacob Bank inzwischen eher als experimentelle Spielwiese zur Erprobung künftiger Gmail-Features. “Inbox ist die Version der nächsten Generation für frühe Anwender, während Gmail das Flaggschiff ist, das schließlich die besten neuen Features erhält”, erklärte er gegenüber The Verge.
Der neue Modus “Vertraulich” erlaubt es, E-Mails mit sensiblen Inhalten für die Empfänger nur für einen begrenzten Zeitraum zugänglich zu machen oder auch gesendete Nachrichten zu widerrufen. Die Anzeige einer E-Mail kann darüber hinaus an eine zusätzliche Authentifizierung per SMS gebunden sein – damit sollen Informationen selbst bei einem gehackten Empfängerkonto geschützt sein. Per IRM (Information Rights Management) lassen sich außerdem Optionen wie Weiterleiten, Kopieren, Herunterladen oder Drucken von Nachrichten entfernen – das soll zumindest die versehentliche Weitergabe vertraulicher Informationen verhindern.
Der Abwehr von Phishing-Angriffen gelten noch wesentlich auffälligere und verständlichere Warnungen, wenn Googles Maschinenlernen-Algorithmen E-Mails als potentiell gefährlich einstufen. Künstliche Intelligenz steht laut Google auch hinter Funktionen wie “Automatische Erinnerungen”, die auf vielleicht übersehene Nachrichten aufmerksam machen und ihre Bearbeitung nahelegen. “Intelligente Antworten”, bereits bekannt aus den mobilen Apps, gibt es jetzt auch in der Browseranwendung von Gmail. Belästigungen verringern soll die Filterung von Benachrichtigungen auf wirklich relevante E-Mails. KI schlägt außerdem die Abbestellung von Mailinglisten vor, wenn der Nutzer erhaltene Mails schon länger nicht mehr liest. Auf einfache Weise lässt sich die Bearbeitung einer E-Mail aufschieben (“Snooze”), wenn gerade keine Zeit ist.
Dank robuster nativer Offline-Funktionalität soll künftig möglich sein, problemlos auch ohne Internetverbindung mit Gmail zu arbeiten. Google verspricht das Suchen, Schreiben, Beantworten, Löschen sowie Archivieren von Nachrichten, die bis zu 90 Tage alt sind. Eine neue Seitenleiste lässt einfacher auf Add-ons für Gmail zugreifen, etwa Business-Anwendungen von Drittanbietern. Mit der Umgestaltung will Google außerdem für eine nahtlose Integration mit anderen G-Suite-Anwendungen sorgen.
Mit der schrittweisen Freischaltung der neuen Gmail-Version für private Anwender wurde bereits begonnen. Wenn diese verfügbar ist, finden Nutzer in den Einstellungen – zu erreichen über das Zahnrad rechts oben – als Option “Das neue Gmail testen” angeboten. Bei Nichtgefallen finden sie hier auch wieder “Zurück zum klassischen Gmail”. Noch ist diese Option allerderdings nicht für jedermann sichtbar. In Unternehmen ist es G-Suite-Administratoren überlassen, die neuen Gmail-Optionen für die Mitarbeiter zu aktivieren, wie in einem Blogeintrag beschrieben.
Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.
Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…