Linux-Kernel 5.0 kommt mit verbesserter Verschlüsselung und optimierten Grafiktreibern
Der Linux-Gründer Linus Torvalds hat die Version 5.0 des Linux-Kernels freigegeben. Die neue Version integriert Google Technik Adiantum, die die Verschlüsselung von Speichermedien, unter anderem unter Android, vereinfacht. Support für AMD FreeSync und Nvidia RTX Turing bringen die neuen Grafiktreiber.
Die neue Versionsnummer 5.0 bedeutet Torvalds zufolge jedoch nicht, dass der Kernel grundlegend überarbeitet wurde. Es soll sich stattdessen um ein “gewöhnliches” Release handeln, das beispielsweise die Verschlüsselung von Speichermedien vereinfacht und die Grafiktreiber aktualisiert.
Wie Torwalds erklärte, bedeute die Version 5.0 nicht mehr als dass “die 4.x-Nummern zu groß wurden”. Er hatte bereits vorab angekündigt, dass sich etwa 50 Prozent der Änderungen in Linux 5.0 auf Treiber beziehen. Weitere 20 Prozent seien Updates der Architektur, 10 Prozent seien Tooling und die restlichen 20 Prozent entfielen auf Dinge wie Dokumentation, Networking, Dateisystem und Core Kernel Code. “Nichts sticht hervor, aber ich freue mich, dass einige veraltete Treiber ausgemustert werden.” Als Beispiel nannte er ISDN-Treiber.
Dass der Linux-Kernel die Storage-Verschlüsselung Adiantum von Google unterstützt, ist in der aktuellsten Version neu. Sie ist für Geräte mit einem geringen Energieverbrauch wie Android-Smartphones konzipiert und soll deutlich schneller sein als bisherige Lösungen. “Adiantum ist eine Innovation im Bereich Kryptografie, die entwickelt wurde, um die Speicherverschlüsselung auf Geräten ohne kryptografische Beschleunigung effizienter zu machen, und um sicherzustellen, dass alle Geräte verschlüsselt werden können”, erklärten die Google-Mitarbeiter Paul Crowley und Eric Biggers im vergangenen Monat.
Der neue Kernel enhält darüber hinaus eine Behelfslösung, die die Fragmentierung des Arbeitsspeichers reduzieren soll. Eine Vielzahl von Speicherinteraktionen soll jedoch weiterhin zu einer Fragmentierung des Speichers führen und auch die Leistung eines Geräts reduzieren. Dank des neuen Patches soll es aber länger dauern, bis es zu einer Fragmentierung kommt.
Die neuen Grafiktreiber unterstützen AMD FreeSync, Nvidia RTX Turing und Raspberry Pi Touch Display. Der Raspberry-Pi-Touch-Treiber macht es möglich, Tablets oder smarte Displays auf Basis des Raspberry Pi zu entwickeln.
Eine andere Grafikänderung zielt vor allem auf Nutzer sogenannter HiDPI-Displays ab, also hochauflösender Bildschirme mit einer hohen Pixeldichte. Ihre Nutzer haben das Problem, dass die Schrift in einem Terminal-Fenster sehr klein dargestellt wird. Hier soll nun eine neue große Version der Terminal-Schriftart Abhilfe schaffen.
Aber auch die Fixes für die Spectre- und Meltdown-Bugs haben eine Überarbeitung durch die Linux-Entwickler erfahren. Vor allem im Bereich Networking sollen sich die Retpoline-Patches nicht mehr so stark auf die Performance auswirken.
Anwender können den Code des neuen Linux-Kernels kompilieren und für ihre Distribution installieren. In den meisten Fällen sollte es aber ausreichend sein, auf ein Update durch den Anbieter der jeweiligen Distribution zu warten.
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