Die mit dem iPhone 12 eingeführten Magnete, die den MagSafe-Ladeanschluss unterstützen, haben möglicher negative Auswirkungen auf implantierte Defibrillatoren. Das ist das Ergebnis einer Studie (PDF) von Ärzten des Henry Ford Hospital in Detroit (Michigan). Sie warnen, dass die neuen Magnete unter Umständen “eine lebensrettende Therapie bei einem Patienten verhindern, insbesondere wenn das Telefon in einer oberen Brusttasche getragen wird”.
Schon 2009 hatte Forscher darauf hingewiesen, dass jegliche magnetischen Felder mit einer Stärke von mehr als 10 Gauss die internen Systeme eine implantierten Defibrillators stören können. Als mögliche Quelle kommen neben Magneten auch Funkgeräte und elektronische Ausrüstung in Frage.
Die Arzte des Henry Ford Hospital wollten indes herausfinden, ob die Magnete des Ende 2020 vorgestellte iPhone 12 stark genug für diese Effekte sind. “Sobald das iPhone über den linken Brustbereich in die Nähe des Defibrillators gebracht wurde, wurde eine sofortige Aussetzung der Therapien festgestellt, die für die Dauer des Tests anhielt. Dieses Ergebnis wurde mehrfach mit verschiedenen Positionen des Telefons über der Tasche reproduziert”, so die Ärzte. Bei älteren Smartphone ohne Magnete im Gehäuse sei anderen Studien zufolge das Risiko von elektromagnetischen Interferenzen minimal.
Erst kürzlich hatte Apple selbst in einem Support-Artikel auf dieses Risiko hingewiesen. Apple betonte aber auch, dass vom iPhone 12 kein höheres Risiko für Interferenzen mit medizinischen Geräte ausgehe als von früheren iPhone-Modellen. Trotzdem rät Apple Nutzern von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, einen Mindestabstand von “15 oder mehr als 30 Zentimetern” zu einem iPhone oder MagSafe-Zubehör einzuhalten. Zudem verweist Apple auf Empfehlungen der Hersteller der medizinischen Geräte.
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