Microsoft verkürzt Support von Windows 10 Enterprise LTSC auf fünf Jahre

Microsoft hat eine wichtige Änderung für Nutzer von Windows 10 Enterprise im Long Term Servicing Channel angekündigt. Beginnend mit dem nächsten LTSC-Release, das in der zweiten Jahreshälfte erwartet wird, verkürzt das Unternehmen den Support von zehn auf fünf Jahre.

Der Long Term Servicing Channel von Windows 10 Enterprise ist für Kunden gedacht, die bewusst neuen Funktionen für Windows aus dem Weg gehen wollen. Funktionsupdate sind mit einem höheren Aufwand für IT-Abteilungen verbunden und können unter Umständen zu Kompatibilitätsproblemen mit Unternehmensanwendungen führen. Im Long Term Servicing Channel erhalten Kunden deswegen ausschließlich Updates mit Sicherheitspatches und Fehlerkorrekturen, jedoch keine neuen Funktionen.

Der Support-Zeitraum bedeutete bisher, dass die LTSC-Version das Service-Modell von Windows 10 vollständig aushebelt. Bis einschließlich Windows 7 bot Microsoft mindestens zehn Jahre Support für eine neue OS-Version an – Unternehmen mussten sich also lediglich im Rhythmus von zehn Jahren auf ein OS-Upgrade einstellen.

Laut Microsoft wurde inzwischen festgestellt, dass viele Kunden, die eine LTSC-Version einsetzten, keinen Lebenszyklus von zehn Jahren benötigen. Schön länger betont das Unternehmen, dass Windows 10 Enterprise LTSC eigentlich nur für besonders geschäftskritische Systeme gedacht ist. Es soll Unternehmen jedoch nicht helfen, regelmäßigen Funktionsupdates zu entgehen.

Für den Einsatz auf Systemen, die als Mission Critical einzustufen sind, bietet Microsoft jedoch eine Alternative an. Sie sollen auf Windows 10 IoT Enterprise LTSC umsteigen. Diese Version, die in der zweiten Jahreshälfte 2021 erscheinen wird, erhält weiterhin zehn Jahre Support.

Von der Änderung nicht betroffen sind Unternehmen, die Windows 10 Enterprise LTSC 2015, 2016 oder 2019 einsetzen. Sie erhalten die versprochenen fünf Jahre Mainstream-Support, gefolgt von weiteren fünf Jahren Extended Support. Letzterer beschränkt sich, wie bei früheren Windows-Versionen üblich, auf Sicherheitsupdates.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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