März-Patchday: Microsoft schließt 14 kritische Sicherheitslücken

Microsoft hat an seinem März-Patchday Fixes für 89 Sicherheitslücken veröffentlicht. Darunter sind 14 Anfälligkeiten, die das Unternehmen als kritisch einstuft. Angreifer können unter Umständen Schadcode aus der Ferne einschleusen und ausführen.

Einige der Schwachstellen wurden zudem bereits vor der Veröffentlichung der Updates aktiv von Hackern ausgenutzt. Dazu gehören vier Zero-Day-Lücken in Exchange Server, für Microsoft bereits in der vergangenen Woche Patches freigegeben hatte, und eine weitere Zero-Day-Lücke in Internet Explorer.

“Diese Art von Exploit würde dem Angreifer die gleichen Betriebssystemrechte geben wie dem Benutzer, der die Website besucht”, beschreibt Kevin Breen, Director of Cyber Threat Research bei Immersive Labs, die IE-Lücke. “Wenn Sie also als normaler Benutzer im Internet surfen, erhält der Angreifer Zugriff auf Benutzerebene auf Ihr Dateisystem und begrenzten Zugriff auf das Betriebssystem. Wenn Sie als Administrator im Internet surfen, erhalten die Angreifer vollen, uneingeschränkten Zugriff auf Ihr Dateisystem und das Betriebssystem.”

Das neue Update für Exchange Server stopft insgesamt sieben Löcher. Die bereits bekannten vier kritischen Anfälligkeiten werden mindestens bereits seit Anfang Januar für Einbrüche bei Behörden und Unternehmen weltweit eingesetzt. Sie erlauben es, E-Mail-Nachrichten auf Exchange-Postfächern zu stehlen. Die Zahl der Opfer soll inzwischen in die Zehntausende gehen.

Weitere Bugs stecken in allen unterstützten Versionen von Windows 10 und Windows Server sowie Windows 7 und Windows 8.1. Gepatcht werden auch Azure, ActiveX, Edge, Office, Visual Studio und Visual Studio Code, DirectX und Windows-Komponenten wie Media, Druckwarteschlange, Registry, Update Stack und Win32K.

Der März-Patchday beendet auch Microsofts ersten Versuch, seinen langjährigen Browser Internet Explorer abzulösen. Die erste Version des Browsers Edge, der mit Windows 10 eingeführt wurde, wird ab sofort nicht mehr unterstützt. Nutzern steht stattdessen nun die auf Chromium basierende neue Version von Edge zur Verfügung. Das nächste kumulative Update für Windows 10, das im April erscheint, wird dann die alte Version von Edge automatisch aus Windows 10 entfernen.

Die Aktualisierungen verteilt Microsoft wie immer über Windows Update. Sie können auch über den Microsoft Updates Catalog und die Windows Server Updates Services (WSUS) bezogen werden. Für Windows 10 stehen sie als kumulatives Update zur Verfügung.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago