Wegen Druckerproblem: Microsoft zieht kumulative Updates für Windows 10 zurück
Sie verschwinden am Mittwoch vorübergehend aus Windows Update. Im Microsoft Update Catalog sind sie indes durchgehend erhältlich. Nutzer melden Abstürze von Windows 10 bei der Verwendung von Netzwerkdruckern.
Microsoft hat die jüngsten kumulativen Updates des März-Patchdays für Windows 10 Version 1909, 2004 und 20H2 zurückgezogen. Sie wurden gestern nicht mehr per Windows Update zum Download angeboten. Auslöser sind offenbar Probleme mit Netzwerkdruckern, wie unter anderem Bleeping Computer berichtet.
Unter anderem auf Reddit sind zahlreiche Beschwerden von Nutzern dokumentiert, deren Systeme nach der Installation der Updates KB5000802 und KB5000808 mit einem Blue Screen of Death abstürzen, sobald ein Druckauftrag an einen Netzwerkdrucker geschickt wird. Laut Fehlermeldung tritt ein Problem in der Datei win32kfull.sys auf. Betroffen sind unter anderem Drucker von Ricoh, Dymo und Kyocera.
Microsofts Reaktion legt die Vermutung nahe, dass ein März-Patch das Problem verursacht. Testrechnern von Silicon.de, die am Mittwochmorgen nicht sofort aktualisiert wurden, werden die März-Patches auch bei einer manuellen Suche nach Updates nicht mehr angeboten. Sie sind allerdings weiterhin im Microsoft Update Catalog für eine manuelle Installation verfügbar.
Bleeping Computer verweist auf ein Sicherheitsupdate für die Windows-Druckwarteschlange. Es soll die Schwachstellen mit der Kennung CVE-2021-1640 und CVE-2021-26878 beseitigen. Beide ermöglichen unter Umständen eine nicht autorisierte Ausweitung von Nutzerrechten.
Betroffene Anwender, denen derzeit keine Netzwerkdrucker zur Verfügung stehen, können die fraglichen kumulativen Updates über die Systemsteuerung oder die Eingabeaufforderung (wusa /uninstall /kb:5000802 oder /kb:5000808) deinstallieren. Sie verlieren dann allerdings jegliche März-Patches, darunter Fixes für 14 kritische Sicherheitslücken.
Seit Donnerstagmorgen deutscher Zeit setzt Microsoft die Verteilung der kumulativen Updates fort. Laut einem Tweet des Windows Insider Program wurde keinerlei Änderungen vorgenommen.