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Großbrand legt Rechenzentren von OVHcloud lahm

Der Cloud-Hosting-Anbieter OVHcloud meldet einen Großbrand in seinen Rechenzentren in Frankreich. Betroffen ist der Standort SBG2 in Straßburg. Einschränkungen gab es nach Angaben des Unternehmens auch für die Rechenzentren SBG1, SBG3 und SBG4. Mitarbeiter kamen offenbar nicht zu Schaden.

“Wir haben einen größeren Vorfall in SBG2”, twitterte gestern Octave Klaba, Gründer und Chairman von OVHcloud. “Das Feuer wurde im Gebäude gemeldet. Feuerwehrleute waren umgehend vor Ort, konnten das Feuer in SBG2 aber nicht kontrollieren. Der gesamte Standort wurde isoliert, was sich auf alle Dienste in SBG1 bis 4 auswirkte.”

OVHcloud ist ein weltweiter Anbieter von Dedicated-Servern und Bare Metal Services mit mehr als 1,5 Millionen Kunden weltweit. Das Unternehmen betreibt 27 Rechenzentren, unter anderem in den USA, in Großbritannien, Frankreich und Australien.

Klaba zufolge wurde das Rechenzentrum SBG2 vollständig zerstört. Schäden gab es auch beim Rechenzentrum SBG1. Die Feuerwehr sei jedoch in der Lage gewesen, SBG3 zu schützen und das Feuer habe SBG4 gar nicht erreicht. Da die Gebäude noch von der Feuerwehr gekühlt würden, hätten Mitarbeiter weiterhin keinen Zugang zu den Rechenzentren. “Deswegen werden SBG1, SBG3 und SBG4 heute nicht mehr neu gestartet”, heißt es weiter auf Twitter.

Inzwischen veröffentlichte Klaba auch seine Planung für den Neustart der Rechenzentren. So soll in den kommenden ein bis zwei Wochen die Stromversorgung für SBG1, 3 und 4 wiederhergestellt und die Netzwerkinfrastruktur inklusive der Verbindungen zu Internetknoten in Paris und Frankfurt geprüft werden. Zudem müsse mindestens ein Netzwerkraum neu aufgebaut werden.

Eine erste Begehung vor Ort soll zudem ergeben haben, dass alle Server in SBG3 funktionsfähig sind, aber weiterhin außer Betrieb. Auch die Instandsetzungsarbeiten in SBG1 haben demnach bereits begonnen. Betroffenen Kunden rät Klaba indes, die eigenen Disaster-Recovery-Pläne auszulösen.

Laut Bleeping Computer sind unter anderem der Sicherheitsanbieter Bad Packets, der Spieleentwickler Rust, der Blog der Kryptowährungsbörse Deribit, das Nachrichtenprotal eeNews Europe und das Museum Centre Pempidou. Der Spieleentwickler Rust teilte zudem per Twitter mit, dass Spielstände von Nutzern, die auf von OVHcloud gehosteten Servern gespeichert waren, unwiederbringlich verloren seien.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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